Europäische Kommission: Strengere Grenzwerte für Lebens- und Futtermittel aus Japan

Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten haben sich am 8.April in Brüssel auf international einheitliche, strengere Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebens- und Futtermitteln aus Japan verständigt. Die Grenzwerte für Jod, Cäsium und Plutonium werden deutlich abgesenkt.

Die neuen Grenzwerte sind für alle Lebens- und Futtermittel aus Japan anzuwenden – auch, wenn sie über ein anderes Land nach Deutschland gelangen. Neu ist auch eine Klarstellung für Fisch und Fischereierzeugnisse: Die EU-Vorschriften sind für alle Produkte aus den Küstengewässern der betroffenen japanischen Regionen verbindlich, unabhängig davon, wo sie an Land gebracht wurden. Alle bisherigen Kontrollvorschriften bleiben erhalten: Weiterhin werden alle Lieferungen aus Japan an den Außenkontrollstellen der EU angehalten und überprüft. Waren aus den betroffenen Regionen dürfen nur eingeführt werden, wenn ein Zertifikat aus Japan bescheinigt, dass keine erhöhte radioaktive Belastung vorliegt.

Zusätzlich wird ein Teil dieser Sendungen von den Überwachungsbehörden der Mitgliedstaaten einer weiteren Analyse unterzogen. Lieferungen aus Japan müssen mindestens zwei Tage vor ihrer Ankunft an den EU-Außenkontrollstellen angemeldet werden. Bis auf weiteres dürfen Lebensmittel aus Japan nur über wenige, ausgewählte Kontrollstellen in die EU eingeführt werden und nur dann, wenn die festgelegten Grenzwerte eingehalten werden. Am 6. April meldet die Bundesregierung, dass die deutschen Überwachungsbehörden nach wie vor keine belasteten Waren aus der Krisenregion festgestellt haben.



Informationsangebot der Bundesregierung zu Japan und den Folgen:
www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Japan/japan.html

Informationen des BMELV zum Reaktorunglück in Japan
www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/
ReaktorZwischenfallJapan.html;jsessionid=F36390B800E2D6990B4FD2C6E43AE7A1.2_cid173


Radiologische Situation in Japan
www.bfs.de/de/kerntechnik/papiere/japan/uebersicht.html

Mögliche Auswirkungen des Reaktorunfalls in Fukushima auf das Meeres-Ökosystem und den dort gefangenen Fisch (von Thünen-Institut)
www.vti.bund.de/de/startseite/startseite/faq-japan.html

Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Klimaschutz, Pressemeldung vom 08.04.2011

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 05/11 auf Seite 228.

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