Special: Internetbasierte Programme zum Gewichtsmanagement

Joachim Westenhöfer, Hamburg

Nach der Nationalen Verzehrsstudie II sind ca. 20,8 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland adipös, ca. 58,2 % übergewichtig oder adipös. Das entspricht etwa 13,8 bzw. 38,6 Millionen Menschen. Diese Zahlen machen deutlich, dass ein unglaublicher Bedarf an effektiven und nachhaltigen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion besteht. Es ist schlechterdings undenkbar, dass dieser Bedarf durch persönliche Beratungs- oder Behandlungsangebote im traditionellen Sinn gedeckt werden könnte. Als modernes Massenkommunikationsmedium böte das Internet eine Möglichkeit, diesen immensen Bedarf zumindest teilweise abzudecken.

Internet-basierte Programme zur Ernährungsberatung bieten gegenüber konventionellen Beratungsmedien die Vorteile, dass die Information individuell auf den Teilnehmer zugeschnitten werden kann (computer-tailored information) und dieser ein persönliches Feedback auf seine Eingaben und Fortschritte bekommt. Programme, die die wesentlichen Elemente der Adipositastherapie – Ernährung, Bewegung, Verhaltensänderung – enthalten, können laut erster Studien als niederschwelliges, günstiges und für eine bestimmte Zielgruppe Erfolg versprechendes Angebot gewertet werden.

Die Flut an im Internet angebotenen Programmen erschwert dem Abnahmewilligen jedoch die Auswahl, die meisten Angebote sind nicht evaluiert und versprechen mehr als sie leisten können. Online-Abnehmprogramme können die persönliche Beratung nicht ersetzen, sie finden aber in der Hierarchie verschieden aufwändiger Beratungsangebote (vom Buch bis zur Einzelberatung) ihren Platz und können einen sinnvollen Beitrag leisten. Weitere Studien zu Wirksamkeit und Kosten-Nutzen-Relation sind dringend erforderlich.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/11 ab Seite 194.

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