Lebensmittelindustrie: Oxfam-Studie: 10 größte Lebensmittelkonzerne der Welt handeln nicht nachhaltig

Die zehn größten Lebensmittelkonzerne erfüllen laut der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam Deutschland soziale und ökologische Standards bei der Produktion lange nicht ausreichend. Zu diesem Ergebnis kommt die Oxfam-Studie „Behind the Brands“.

Untersucht wurden Coca-Cola, Danone, Unilever, Kellogg’s, Mars, Mondelez, Nestlé, PepsiCo, General Mills und Associated British Food. Oxfam überprüfte die Firmenziele in den Bereichen Arbeitsrecht, Rechte von Kleinbauern und Frauen, Umgang mit Land und Wasser, Klimawandel und Transparenz. Zwar gibt es Fortschritte bei der Formulierung von Firmenzielen, Praxisbeispiele zeigen jedoch, dass Lebensmittelkonzerne noch weit davon entfernt sind nachhaltig zu handeln. Zudem geben die Konzerne oftmals keine genauen Auskünfte bezüglich ihrer Lieferanten, was die umfassende Überprüfung der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien erschwert.

Keine der Firmen hat sich öffentlich verpflichtet, Erzeugern einen fairen Preis für ihre Rohwaren zu bezahlen. Ebenso fehlen angemessene Standards gegen landgrabbing.* Gerade hier wären Firmenziele besonders wichtig, da die Firmen Agrarrohstoffe wie Palmöl, Soja und Zucker verarbeiten. Die Diskriminierung von Frauen innerhalb der Wertschöpfungskette werde von allen untersuchten Unternehmen unzureichend behandelt. Oxfam Deutschland folgert: „Angesichts der wachsenden Macht der Konzerne fehlt es an klaren staatlichen Regeln, die die Unternehmen zu sozialem und ökologischem Handeln verpflichten.“ Studie „Behind the Brands“: www.oxfam.de/publikationen/lebensmittelkonzerne-auf-dem-pruefstand

Quelle: Oxfam Deutschland e. V., Pressemeldung vom 26.02.2013

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 04/13 auf Seite M188.

*Unter landgrabbing versteht Oxfam Pacht oder Kauf von Landflächen, bei dem Investoren die Rechte und Bedürfnisse ländlicher Bevölkerungsgruppen, die das Land bearbeiteten und davon lebten, ignorieren.

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