Verbraucher: 'Public Snacking' – süß und fett durch die WM

Fußball-Weltmeisterschaften sind Verkaufsschlager – viele Unternehmen nutzen sie regelmäßig, um ihre Produkte zu promoten. Genauso die Lebensmittel-, allen voran die Süßwarenindustrie, die hiermit den Verkauf von Schokolade und Süßigkeiten ankurbelt.

Zum Vergleich: Die Weltgesundheitsorganisation fordert aufgrund der vorherrschenden gesundheitlichen Probleme in den Industrieländern gesündere Lebensmittel und plant, die maximal empfohlene Zufuhr von zugesetztem Zucker von 10 auf 5 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs abzusenken. Was das für den Verzehr von Lebensmitteln im WM-Design bedeutet, hat die Verbraucherzentrale Hamburg anhand zahlreicher Produkte durchgerechnet.

Drei Beispiele: Schon mit einem kleinen „Spielmacher“ „Knoppers“ zur Stärkung der Nerven während des Fußballspiels nimmt man rund 7 Gramm Zucker zu sich. Für einen Jugendlichen ist das immerhin fast ein Fünftel der von der WHO zukünftig empfohlenen Tagesration. Eine 200-Gramm-Tüte „Haribo Tropifrutti“ im „Brazil Mix“ zur Halbzeitpause bringt auf einen Schlag mehr als dreimal soviel Zucker wie von der WHO als Tagesrichtwert für junge Fußballfans vorgesehen. Eine 300-Gramm-Packung „M&Ms“ in der WM-Edition zum spannenden Halbfinale verzehrt, schlägt genau wie die 1,5-Liter-Flasche „Pepsi“ mit Mario-Gomez-Konterfei mit 161 Gramm Zucker zu Buche und liefert damit mehr als die vierfache Menge des täglichen Zucker-Solls.

Wer also die verlockenden Angebote mit WM-Logos, Deutschlandflaggen und Spieler- oder Fußballbildern im Juni und Juli zu oft isst, hat sein tägliches Zuckerlimit schnell erreicht und oft sogar mehrfach überschritten. Ausführliche Rechenbeispiele mit einer Übersicht aller untersuchten Produkte inklusive Bewertung sind auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg unter www.vzhh.de abrufbar.

 Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg, Pressemeldung vom 21.05.2014

Lesen Sie zu diesem Thema auch „Zu guter Letzt“, S. M344 in diesem Heft.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/14 auf Seite M292.

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