14. DGE-BW-Forum: Haltbarkeit von Lebensmitteln

Die Sektion Baden-Württemberg der DGE lud zu ihrem diesjährigen DGE-BW-Forum am 19. März zum Thema „Haltbarkeit von Lebensmitteln“ nach Stuttgart ein. Im Mittelpunkt der Vorträge und Workshops standen die Themen Lebensmittelverluste, Haltbarkeit verschiedener Lebensmittel, Möglichkeiten der Haltbarmachung, Lebensmittelverpackungen und Lagerung. Prof. Dr. Petra Lührmann, Mitglied im Vorstand der Sektion, begrüßte dazu rund 250 Fachkräfte.

Lebensmittelverluste

Dr. Malte Rubach vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Freising präsentierte Daten und Fakten der Studie „Lebensmittelverluste und Wegwerfraten im Freistaat Bayern“, die in Kooperation mit der Universität Stuttgart durchgeführt wurde. Die Ergebnisse liefern erstmalig eine Hochrechnung für die gesamte Wertschöpfungskette – vom Erzeuger bis zum Privathaushalt.

In Bayern liegen die Lebensmittelverluste bei insgesamt 1,31 Mio. t/Jahr, wobei nur vermeidbare Verluste, d. h. Lebensmittelabfälle, welche zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch uneingeschränkt genießbar wären, und teilweise vermeidbare Verluste, welche aufgrund von unterschiedlichen Verbrauchergewohnheiten und Präferenzen entsorgt werden (bspw. Brot- und Käserinde, Speisereste), berücksichtigt sind. Rund 290 000 t Lebensmittel gehen in der Landwirtschaft, 222 000 t bei der Lebensmittelverarbeitung, ca. 99 000 t im Lebensmittelhandel und 158 000 t in der Außer-Haus-Verpflegung verloren. Am größten ist der Verlust mit ca. 544 000 t auf der Ebene der Privathaushalte. Sie entsorgen am häufigsten Gemüse (21,8 %), Obst (15,9 %), Backwaren (14,6 %) und Milchprodukte (12,6 %).

Insgesamt gibt es in bayerischen Haushalten 107 000 t Speisereste und 76 Mio. L Getränkereste im Jahr. Deutschlandweit liegt die Zahl der Speise- und Getränkereste bei 6 670 000 t. Beeinflusst werden die Lebensmittelverluste zum einen vom Konsumenten, abhängig von seinen Ansprüchen und seiner Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln; zum anderen durch den Markt, abhängig vom Umsatzpotenzial, Konkurrenzdruck und von saisonalen Schwankungen.


Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/15 auf den Seiten M366 bis M367.

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