Ernährungstherapie bei neurologischen Erkrankungen

Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 19.07.2024; Überarbeitung angenommen: 10.01.2025

Entwicklung eines ICF-Diätetik Core-Assessment-Sets unter Einbeziehung einer qualitativen Patient*innenbefragung

Altersbedingte neurologische Erkrankungen wie vorrangig Insult oder Demenz und die damit verlorenen gesunden Lebensjahre (disability-adjusted life years, DALYs) und Todesfälle nehmen laut der Global Burden of Disease Study 2017 weltweit und speziell in Europa zu. Hier sind neurologische Erkrankungen die dritthäufigste Ursache im Ranking der DALYs [1]. Der häufig chronische, lebensbedrohliche Verlauf neurologischer Erkrankungen verursacht immense Kosten im Gesundheitswesen [2], was die Notwendigkeit einer multidisziplinären patient*innenzentrierten Versorgung nach sich zieht [3]. Neurologische Erkrankungen verlangen eine längerfristige ernährungstherapeutische Behandlung von Patient*innen aufgrund von Komorbiditäten, bspw. Gewichtsverlust mit einhergehender Malnutrition, Dysphagie, Aspiration oder gastrointestinale Motilitätsstörungen. Diese Ernährungsprobleme führen zu mannigfaltigen Einschränkungen im Patient*innenalltag [4, 5].

Die ESPEN-Guidelines für Demenz sprechen sich für eine standardisierte Vorgehensweise im Rahmen der Ernährungstherapie aus, um die Transparenz und Patient*innen-Outcomes zu erhöhen [6]. Dafür sind internationale Fachsprachen und Prozessmodelle nötig. Weltweit sind derzeit zwei diätologische Terminologien in Verwendung [7–9]. ...

Abstract

Hintergrund: Ziel dieses Konsensprozesses ist, die Erstversion eines standardisierten ICF-Diätetik Core-Assessment-Sets für Patient*innen mit ausgewählten neurologischen Erkrankungen zu entwickeln.
Methode: Der standardisierte Entwicklungsprozess inkludiert bereits publizierte Vorstudien (eine multizentrische retrospektive Studie, eine systematische Literatursuche und eine Delphi-Expert*innenbefragung) sowie die in diesem Artikel beschriebene qualitative Studie für die Patient*innenperspektive und den Konsensprozess unter Diätolog*innen.
Methode: Das ICF-Diätetik Core-Assessment-Set beinhaltet 128 Kategorien, gegliedert nach Ebenen: 74 Kategorien der zweiten, 27 der dritten, 25 der vierten und eine der fünften Ebene sowie ein Kapitel. Komponentenverteilung: Körperfunktionen und -strukturen 58, Aktivität 35, Partizipation fünf, Umweltfaktoren zwölf, Personbezogene Faktoren 18.
Ergebnis: Dieses ICF-Diätetik Core-Assessment-Set für die Neurologie ermöglicht Diätolog*innen eine strukturierte systematische Erhebung patient*innenspezifischer Informationen.


Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 6/2025 auf den Seiten M338 bis M345.

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