Fettlösliche Vitamine und oxidativer Stress bei Neugeborenen und Müttern (Peer-Review-Verfahren)

Der aktuelle Stand der Forschung

Daniela Weber, Tilman Grune, Nicolle Breusing, Hohenheim und Jena

Die perinatale Phase und die Geburt stellen eine kritische Phase für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Oxidanzien und Antioxidanzien dar, besonders, da das antioxidative Schutzsystem des Fötus bis zur Geburt oft noch nicht voll ausgereift ist. Hinzu kommt, dass bei einigen neonatalen Erkrankungen prooxidative Reaktionen zusammen mit niedrigen Spiegeln an Antioxidanzien auftreten können. Der gezielte Schutz Neugeborener vor oxidativen Schäden durch gesunde Ernährung der Mutter steht im Fokus der medizinischen Forschung, um negative Folgen für die Gesundheit und dadurch entstehende Kosten zu reduzieren.

Die Aufrechterhaltung der Balance zwischen Oxidanzien und Antioxidanzien stellt während der perinatalen Phase und unter der Geburt eine diffizile Aufgabe dar. Neugeborene sind aufgrund des noch unreifen antioxidativen Schutzsystems, der hohen metabolischen Umsatzrate, niedrigen Plasmakonzentrationen an zirkulierenden Antioxidanzien und erhöhter Produktion freier Radikale bei der Geburt besonders anfällig für Stresssituationen. Die mütterliche Versorgung mit Antioxidanzien beeinflusst maßgeblich die Versorgung des Kindes und somit das Risiko für oxidativen Stress.

Generell sind die Konzentrationen von Retinol, Tocopherolen und Carotinoiden im Nabelschnurblut um ein Vielfaches geringer als bei Erwachsenen. Normalerweise können termingerechte und normalgewichtige Neugeborene den physiologischen Stress bei der Geburt kompensieren. Kritisch wird es für Frühgeborene und Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht, die zum Zeitpunkt der Geburt auf die sauerstoffreiche Umwelt noch nicht angemessen vorbereitet und daher anfälliger für oxidativen Stress sind. Um die Wirkungen von fettlöslichen Mikronährstoffen wie Carotinoiden, Retinol und α-Tocopherolen in Bezug auf oxidativen Stress bei Neugeborenen zu verstehen, sind weitere Untersuchungen notwendig.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 07/11 ab Seite 354.

Eingegangen: 31.08.2010 | Akzeptiert: 10.11.2010

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