Wie gut ist unser Wasser? 8. Ernährungsfachtagung der DGE Sektion Baden-Württemberg am 9. Oktober 2001 in Stuttgart-Hohenheim

Peter Grimm, Schorndorf

Rund 450 Multiplikatoren, Lehrer/innen und Ernährungsfachkräfte, besuchten die Ernährungsfachtagung der DGE Sektion Baden-Württemberg "Wie gut ist unser Wasser?" in Stuttgart-Hohenheim. Prof. Kurt Jetter, Vizepräsident der Universität Hohenheim, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass auch die Universität mit 220000 m³ Wasserverbrauch an dem hohen technischen Standard der heutigen Wasserversorgung partizipiert. Franz Schweizer, zukünftig im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum BaWü zuständig für Ernährung und Verbraucherpolitik, stellte das Thema Wasser und dessen künftige Bedeutung im globalen Kontext dar.

Trinkwasser – ein Lebensmittel

Dr. Peter Lenz vertrat die amtliche Lebensmittelüberwachung in BaWü. In Kleinanlagen zur häuslichen Wasseraufbereitung kommt es bei unsachgemäßem Verbrauch häufig zu mikrobiologischen Problemen. Daneben stellen Brunnen auf bäuerlichen Hofstellen, die in der Nähe von Gülle-Anlagen liegen, immer noch ein Problem dar.

Ministerialrat Gert Klaiber vom Umweltministerium BaWü sprach das Problem der flächendeckenden Nitratbelastung an. Vorbeugendem Grundwasserschutz muss daher größte Bedeutung beigemessen werden. Dazu führt das Ministerium hydrogeologische Erkundungen durch. BaWü überwacht mit ca. 5000 Messstellen die Qualität des Grundwassers. Hierbei werden auch neue Einträge wie z. B. Pharmakarückstände erkannt, so dass künftig auch vorbeugend gearbeitet werden kann.

Die Technologie

In BaWü gibt es zwei große Wasserversorger: die Landeswasserversorgung (LW) und die Bodenseewasserversorgung. Dr. Martin Emmert von der LW betonte, dass das entnommene Grundwasser teilweise die Vorgaben der Trinkwasserverordnung ohne Aufbereitung erfüllt. Das komplexe Entnahme- und Verteilsystem der LW wird kontinuierlich überwacht. Daneben betreibt die LW über die gesetzlichen Vorgaben hinaus einen vorbeugenden Ressourcenschutz. Eigene Messstationen überwachen Einträge aus der Landwirtschaft, ökologische Marker (bestimmte Pflanzen) und direkt die Rohwasserqualität.

Die Technologie der Mineralwassergewinnung stellte Thomas Fritz, Ensinger Mineralheilquellen, vor. "Mineralwasser muss im Wesentlichen so in die Flasche kommen, wie es die Quelle hergibt", so Fritz. Wenn es nicht in die Kleinverpackung für Endverbraucher kommt, verliert es automatisch seinen rechtlichen Status als Mineralwasser und wird zum Tafelwasser. Neben der Enteisenung, der Entfernung störender Gase und der Carbonisierung erfährt ein Mineralwasser keine weitere Behandlung.

"Trinkwasseraufbereitung im Haushalt – wozu überhaupt", so lautete die Eingangsfrage von Dr. Ulrich Oehmichen vom Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft e. V. Ein Beispiel sind die Anlagen zur "magnetischen Wasserenthärtung". "Das Positive daran ist, dass sie nicht schaden", so Dr. Oehmichen. Auch die Tischfilter sieht er skeptisch: "Überschreitung der Kapazität und Verkeimung sind geläufige Probleme". EU02/02

Den vollständigen Artikel und weitere DGE-Kurzmitteilungen finden Sie in Ernährungs-Umschau 02/02 ab Seite 58.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter