Nährstoffangereicherte Lebensmittel haben einen hohen Anteil an der Vitaminversorgung bei österreichischen Erwachsenen

Heinz Freisling, Ibrahim Elmadfa, Isabel Tina Schmid, Wien

Nährstoffangereicherte Lebensmittel stellen eine wichtige Interventionsmöglichkeit dar, um die Vitamin- und Mineralstoffversorgung in der Bevölkerung zu verbessern. Um die gängige Anreicherungspraxis zu evaluieren und um zukünftige Strategien entsprechend anzupassen, ist es nötig, den Beitrag von angereicherten Produkten zur täglichen Zufuhr einzelner Nährstoffe abzuschätzen. Weiterhin ist es wichtig, eine mögliche Überversorgung bei hohen Nährstoffzufuhren auszuschließen und die Frage zu beantworten, ob der Konsum von freiwillig nährstoffangereicherten Lebensmitteln gleichmäßig über die Bevölkerung verteilt ist.

Eine zwischen Januar und Dezember 2001 durchgeführte Fragebogenerhebung bei österreichischen Erwachsenen (19–60 J.) ergab eine hohe Akzeptanz von nährstoffangereicherten Lebensmitteln. Rund 62 % des befragten Kollektivs gaben an, solche Produkte zu kaufen. Der/die durchschnittliche Konsument/in von nährstoffangereicherten Lebensmitteln war weiblich, unter 55 Jahre alt, Single, hatte einen höheren sozioökonomischen Status und betrieb regelmäßig Sport.

Durch den Verzehr von angereicherten Produkten wurde die Zufuhr von einigen Vitaminen wirksam angehoben. Relativ zu den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr stammten z. B. im Mittel 48 % (Männer) bzw. 35 % (Frauen) der empfohlenen Vitamin-C-Zufuhr aus angereicherten Lebensmitteln. Bei den angereicherten Mineralstoffen und Spurenelementen war der errechnete Beitrag zur Bedarfsdeckung bei Eisen am höchsten (14% Männer, 9% Frauen) gefolgt von Calcium (9 % Männer, 7% Frauen).

Die durchschnittliche Energiezufuhr aus angereicherten Lebensmitteln lag bei rd. 5 %. An der 95. Perzentile der Nährstoffzufuhr wurde der Tolerable Upper Intake Level bei Retinol-Äquivalenten erreicht, bei allen anderen Nährstoffen lag er darunter. Durch die freiwillige Nährstoffanreicherung werden Risikogruppen hinsichtlich einer inadäquaten Nährstoffzufuhr in der Bevölkerung wahrscheinlich nicht erreicht, da diese angereicherte Produkte weniger häufig konsumieren.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 03/08 ab Seite 158.

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