EPIC-Studie: Verzehr von Lebensmitteln der Nordic Diet in zehn europäischen Ländern

Vielfach werden mögliche gesundheitsfördernde Wirkungen einer Ernährung nach der Nordic Diet (• unterer Abschnitt) diskutiert. Bislang wurde jedoch noch nicht untersucht, inwieweit die Nahrungsbestandteile einer Nordic Diet ausschließlich den Ernährungsformen in den nordischen Ländern zuzuordnen sind, oder ob sie nicht auch in anderen europäischen Ländern zur alltäglichen Ernährung gehören.

Ein Zusammenschluss mehrerer europäischer Forscherteams hat nun anhand Daten der EPIC-Studie1 den Verzehr von sieben der Nordic Diet zugeordneten Lebensmitteln in zehn europäischen Ländern untersucht: Äpfel/Birnen, Beeren, Kohl, Schwarzbrot, Meeresfrüchte, Fisch und Wurzelgemüse [1]. Über 24-Stunden-Recalls von fast 37 000 EPIC-Studienteilnehmern (35–74 Jahre; Zufallsstichprobe der insgesamt über 51 900 EPIC-Studienteilnehmer) wurde der Prozentsatz am Gesamtverzehr der sieben „Nordic Diet“-Lebensmittelgruppen erfasst. Die höchsten Verzehrmengen gab es von Kohl und Beeren in Zentraleuropa; Äpfeln/Birnen in Südeuropa; Schwarzbrot in Norwegen, Dänemark und Griechenland; Fisch in Süd- und Nordeuropäischen Ländern; Meeresfrüchten in Spanien und Wurzelgemüse in Nord- und Zentraleuropa. Innerhalb einiger Länder gab es aber auch größere Schwankungen.

Die Analyse der EPIC-Daten zeigt: Stark mit den nordischen Ernährungsmustern verbunden sind Schwarzbrot, Wurzelgemüse und Fisch. Der Verzehr von Äpfeln/Birnen, Beeren, Kohl, Fisch, Meeresfrüchten und Wurzelgemüse ist in ganz Europa weit verbreitet und könnte nach Meinung der Studienautoren somit stärker in regionalen Gesundheitskampagnen betont werden.


Eine Ernährungsweise nach der Nordic Diet beinhaltet traditionellerweise reichlich Fisch, Kohl, Roggenbrot, Haferflocken/-mehl, Äpfel, Birnen und Wurzelgemüse. Eine dänische Kohortenstudie wies nach, dass eine solche Ernährung mit einer geringeren Sterblichkeit assoziiert ist [2]. Besonders stark war dieser Effekt für Vollkornroggenbrot (bei Männern), Kohl (bei Männern und Frauen) und Wurzelgemüse (bei Frauen).

Vielfach wird eine Ernährungsweise nach der Mediterranen Diät empfohlen ( siehe z. B. Ernährungs Umschau 2/2015, S. M72), die jedoch oftmals aufgrund großer kultureller Abweichungen und begrenzter Verfügbarkeit nicht in die gängige Lebensweise integriert wird. Eine Ernährung nach der Nordic Diet kann eine gesundheitsförderliche Alternative darstellen, die Bevölkerungsgruppen in nördlichen Regionen unter Umständen eher adaptieren.


Quelle: EUFIC (European Food Information Council). The Nordic diet – is it as healthy as the Mediterranean? URL: www.eufic.org/page/de/show/latest-science-news/fftid/Nordic-diet-healthy-as-Mediterranean/ Zugriff 23.01.15

Literatur: 1. Roswall N, Olsen A, Boll K (2014) Consumption of predefined ‘Nordic’ dietary items in ten European countries – an investigation in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) cohort. Public Health Nutr 17: 2650–2659
2. Olsen A et al. (2011) Health aspects of the Nordic diet are related to lower total mortality. Nutr 141: 639–644 
EPIC = European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/15 auf Seite M135.

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