Special Interview: Was wollen wir für Menschen mit Diabetes erreichen?

Nie war die gesundheitspolitische Diskussion zum Thema Diabetes aktiver als in den letzten Jahren. Die Therapieeffektivität und wissenschaftliche Evidenz von Analoginsulin wurden auf höchster politischer Ebene besprochen und durch das IQWiG* auf Qualität und Wirtschaftlichkeit geprüft. Prof. T. Danne, Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, informiert über die aktuelle Situation.

EU: Herr Prof. Danne, sehen Sie die Versorgungs- und Betreuungsqualität von Menschen mit Diabetes in Deutschland als gesichert an?

DANNE: Nein, überhaupt nicht. Wir haben zwar optimale medizinische Möglichkeiten, nur leider immer noch große Versorgungslücken in der ganzheitlichen Betreuung und Schulung von Menschen mit Diabetes, die zu Fehl- und Unterversorgung von Patienten führen. Insbesondere fehlt es an einer guten Vernetzung aller Akteure: Die Versorgungslücken entstehen oft am Übergang zwischen ambulanter und stationärer Betreuung bzw. zwischen hausärztlicher und fachärztlicher Behandlung.

Deswegen setzt sich diabetesDE intensiv dafür ein, diese Strukturen zu verbessern, und ist selbst ein Beispiel dafür, wie Vernetzung – zumindest auf der organisatorischen Ebene – funktionieren kann: Unter dem Dach von diabetesDE sind Ärzte, Wissenschaftler, Diabetesberater und Patienten vereint. Derzeit bemühen wir uns um eine engere Kooperation mit den Hausärzten.

Schauen wir uns die Zukunft an: Die Zahl der Menschen mit Diabetes steigt dramatisch. Wir werden uns eine gute Behandlung nur leisten können, wenn wir sie optimal ausrichten. Dass heißt, wir müssen in der Primär-, aber auch in der Sekundärprävention besser werden und beispielsweise Folgeerkrankungen bestmöglich vermeiden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/10 ab Seite 201.

*Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht seit 2004 ausschließlich im Auftrag des des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten. Es erstellt unabhängige, evidenzbasierte Gutachten u. a. zu Arzneimitteln, Operationsmethoden, Verfahren der Diagnose und Früherkennung sowie Behandlungsleitlinien und Disease Management Programmen (DMP). Weitere Informationen unter www.iqwig.de

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