EFSA – European Food Safety Authority, Teil 2

Ob aktuelle Lebensmittelskandale, die – beinahe alljährliche – Warnung/Entwarnung vor Cumarin in Zimtsternen oder Fragen zu gesundheitsbezogenen Werbeaussagen, also „Health Claims“, oft werden in diesem Zusammenhang Einschätzungen der EFSA zitiert. Dieser zweite Teil des Beitrags  gibt Einblicke in die konkrete Arbeitsweise der Behörde.

Für Ernährungsfachkräfte ist der regelmäßige Click auf die EFSA-Homepage (s. Bild) durchaus lohnend. Da sich hier relativ viel tut, ist es effektiver, die E-Mail-Newsletter zu bestimmten Themengebieten bzw. die „EFSA highlights“ als Übersicht zu abbonnieren. Auch in diesem zweiten Teil des Beitrags hat Prof. Klaus-Dieter JANY Fragen zur Arbeit der EFSA für die Ernährungslehre und -Praxis beantwortet.

Wie viel Zeit steht für die Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Stellungnahme zur Verfügung?
JANY: Dies hängt von dem Auftrag, seiner Komplexität und der Datenlage ab. Das Datum zur Abgabe einer Stellungnahme wird bei Auftragsannahme durch die EFSA von der EUKommission (Risikomanager) festgelegt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, mit einem begründeten Antrag eine Fristverlängerung herbeizuführen. Hier sei als Beispiel die Stellungnahme zu Bisphenol A erwähnt, deren Erstellung aufgrund der hohen Komplexität ca. neun Monate in Anspruch genommen hat.

Gibt es ein Schema, nach dem die Mitarbeiter des Gremiums bei einer Risikobewertung vorgehen? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit innerhalb eines Gremiums?
JANY: Für die Ausarbeitung einer Stellungnahme wird zunächst, wie bereits erwähnt, eine Arbeitsgruppe bestehend aus Gremium-Mitgliedern und externen Experten gebildet. Sie sammelt, analysiert und bewertet alle relevante, öffentlich zugängliche wissenschaftliche Literatur sowie Daten aus Mitgliedstaaten, staatlichen Forschungsinstituten und aus der Wirtschaft. Falls notwendig, kann die Arbeitsgruppe bzw. das Gremium auch auf das „EFSA’s data collection network“ zurückgreifen oder die auf der EFSA-Website zur Verfügung stehenden Daten aufrufen. Im CEF-Gremium, aber sicherlich auch in den anderen Gremien, ist die Zusammenarbeit kollegial, offen und die Diskussionen werden auf rein wissenschaftlicher Basis geführt, wobei die wissenschaftlichen Argumente durchaus manchmal emotional ausgetauscht werden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/11 ab Seite B13.

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