Einfluss der Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt

Roswitha Siener, Bonn

Eine Übersäuerung des Organismus durch eine inadäquate Ernährung wird im Rahmen verschiedener alternativer Ernährungslehren als Ursache einer Reihe von Erkrankungen angesehen. In den naturheilkundlich orientierten Heilverfahren gilt die „Säure-Basen-Lenkung“ als begleitende Therapiemaßnahme bei einer Vielzahl chronischer Erkrankungen.

Die Vorstellungen von einer Übersäuerung des Organismus, die in alternativen Therapiemethoden vertreten werden, gehen auf das Bild des Säure-Basen-Gleichgewichts Ende des 19. Jahrhunderts zurück und haben mit den modernen pathophysiologischen Kenntnissen vom Säure-Basen-Haushalt nur wenig gemein.

Tatsächlich ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt entscheidend für den Ionisierungsgrad der Proteine, die Funktion der Zellen sowie die Permeabilität von Membranen und damit von zentraler Bedeutung für den physiologischen Ablauf der Stoffwechselprozesse im Organismus. Die Ernährung sowie bestimmte Nahrungsfaktoren beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt des Organismus.

Die Ernährung sowie bestimmte Nahrungsfaktoren haben einen deutlichen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt des Organismus. Eine nahrungsbedingte hohe Säurelast, z. B. durch einen persistierend hohen Konsum von Proteinen tierischen Ursprungs zu Lasten von Alkaliverbindungen, die in Pflanzen reichlich vorkommen, führt bei nahezu erschöpfter renaler Säureausscheidungskapazität zu einer meist leichten Senkung des Serumbicarbonatspiegels und einer Abnahme des Harn-pH-Wertes.

Diese tendenziell azidotische Stoffwechsellage ist verantwortlich für nachteilige Effekte auf Knochensubstanz sowie Calciumoxalat- und Harnsäure-Urolithiasis. Zur Gewährleistung einer adäquaten alimentären Basenzufuhr sollte eine ausreichende Aufnahme von Obst, Gemüse sowie geeigneten Getränken empfohlen werden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/06 ab Seite 168.

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