n-3 Fettsäuren sind präventiv wirksam!

Günther Wolfram, Freising-Weihenstephan

Nach den Beobachtungen dänischer Forscher, dass Grönland-Eskimos trotz sehr fettreicher Ernährung mit fettem Fisch ein geringeres Herzinfarktrisiko haben, sind über mehr als 30 Jahre intensive Forschungen über die Wirkungen von n-3-Fettsäuren durchgeführt worden. Inzwischen werden die n-3-Fettsäuren in Bezug auf das KHK-Risiko als die präventiv wirksamste Fettsäurengruppe angesehen.

Dazu im Widerspruch steht das Ergebnis eines im vergangenen Monat an prominenter Stelle publizierten systematischen Reviews, der zwischen langkettigen n-3-Fettsäuren und dem tödlichen Herzinfarkt keinen signifikanten Zusammenhang findet. Kann dieser neue systematische Review die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung in Frage stellen?

Die Autoren des Berichts der Cochrane Library und dessen kürzlicher Publikation empfehlen abschließend, wegen der überzeugenden Evidenz aus den früheren Meta-Analysen und auch aufgrund der Ergebnisse der Auswertung ihres systematischen Review ohne die DART-2-Studie bei der sekundären Prävention der KHK die n-3-Fettsäuren weiter zu verwenden, gleichzeitig aber die Evidenz dieser Empfehlung weiter kritisch zu beobachten.

Da keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko durch den Verzehr von n-3-Fettsäuren gefunden wurden, besteht auch kein Anlass, auf der Basis der Ergebnisse einer einzelnen Studie von der Empfehlung, 1–2 Fischmahlzeiten pro Woche zu verzehren, abzuweichen. Die Einnahme von Fischölkapseln sollte nach wie vor nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/06 ab Seite 174.

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