Ernährungssituation von Migranten in Deutschland - was ist bekannt?, Teil 2

Gertrud Winkler, Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen, Sigmaringen

Ernährungsverhalten

Gemäß einer Definition der Vereinten Nationen leben in Deutschland über 10 Millionen Migranten. Nach der türkischen Bevölkerung sind Spätaussiedler aus der ehemaligen UdSSR die zweitgrößte Migrantengruppe. Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in Deutschland nur wenige Untersuchungen zur Gesundheits- und Ernährungssituation von Migranten. Vor allem Aussiedler wurden bisher von der Gesundheitsforschung kaum wahrgenommen. Dieser Beitrag gibt – soweit das angesichts der Datenlage möglich ist – einen Überblick über die Gesundheits- und Ernährungssituation von Migranten. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Ernährungsgewohnheiten und der Anthropometrie.

Der Beitrag gibt einen Überblick über den Kenntnisstand zur Ernährungssituation von Migranten in Deutschland. Gemäß einer Definition der Vereinten Nationen zählen in Deutschland über 10 Mio. Personen zu den Migranten. Dabei stellen Spätaussiedler aus der ehemaligen UdSSR nach der türkischen Bevölkerung die zweitgrößte Migrantengruppe dar. Es sind kaum Daten über die Ernährungsgewohnheiten erwachsener Migranten verfügbar. Die wenigen Untersuchungen deuten an, dass sich eher positive Abweichungen zur typisch deutschen Ernährungsweise zeigen. Dies bestätigen auch Studien aus anderen europäischen Ländern. Daten zu den Ernährungsgewohnheiten von Migrantenkindern fehlen komplett.

Bezüglich der Anthropometrie weisen Studien aus anderen europäischen Ländern auf ein erhöhtes Risiko für Übergewicht in einigen Gruppen von Migranten im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung hin. Bei Kindern anderer Nationalität wurde auch in Deutschland ein im Vergleich zu deutschen Kindern deutlich erhöhtes Risiko für Übergewicht und Adipositas gefunden. Die wichtigste Schlussfolgerung ist, dass zum Thema Migration und Ernährung in Deutschland ein erheblicher Forschungsbedarf besteht. EU06/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 06/03 ab Seite 219.

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