Editorial 07/10: Bleiben Sie gesund!

Dipl. oec. troph.
Heike Recktenwald,
ChefredakteurinSo könnte die Devise lauten, denn die Zeiten in unserem Gesundheitssystem waren schon besser. In den Kassen der gesetzlichen Krankenkassen fehlen zurzeit 3 Milliarden Euro und die bange Frage stellt sich seit langem, wie wird es mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen in Zukunft bestellt sein? Werden nun doch die Versicherten mehr zur Kasse gebeten? Wie geht es weiter mit der Erstattung therapeutischer und präventiver Leistungen und welche Rolle spielt die Ernährungsberatung dabei? In diesem Heft haben wir für Sie nachgefragt.

„Zu kurz gesprungen“, so formuliert es Birgit Fischer, Geschäftsführerin der Barmer GEK, sei es, einfach nur die Versicherten zusätzlich zur Kasse zu bitten. Ihr Ziel ist es, durch mehr Prävention und Anregung zur Eigenverantwortung, Krankheiten bei den Versicherten zu verhindern oder ihren Verlauf positiv zu beeinflussen. Trotz Kostendruck ist die professionelle Ernährungsberatung, so Fischer, „ein unverzichtbarer Bestandteil der gesundheitlichen Prävention und ernährungsmedizinischen Therapie“. Lesen Sie mehr auf Seite 370.

So weit so gut, die Wichtigkeit der Ernährungsberatung wurde erkannt, doch Ernährungsberatung in Deutschland ist leider nicht unbedingt gleich Ernährungsberatung und dummerweise ist der Begriff „Ernährungsberater“ auch nicht geschützt. Und so stellt sich die Frage nach der Qualität einer Beratung und ob die Verbraucher und andere diesen Unterschied auch kennen. Denn neben der Ernährungsberatung, die durch Studium, Ausbildung und Zertifizierung qualifiziert durchgeführt wird, gibt es weitere Ernährungsberatungsformen, die oft als Serviceleistung angeboten werden. Sind diese unterschiedlich gelebten Qualitäten überall bekannt, was gilt als kompetent und heißt kompetent auch = kann man sofort erkennen + wird bezahlt? Welches Profil ist gefordert? Minister Jürgen Banzer vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit antwortet uns auf diese Frage. Lesen Sie mehr auf Seite 372.

Ich träume noch von „dem Profil“ des richtigen Ernährungsberaters, das ohne Wenn und Aber in einer definierten Qualifikation für die Verbraucher und die Kostenträger sofort erkennbar ist und als „die Marke“ von allen sofort verstanden wird. Dass die Arbeit des Ernährungsberaters wichtig ist und auch geschätzt wird, daran besteht kein Zweifel. Wenn nun noch Träume wahr werden …

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre,

Ihre

Heike Recktenwald

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