Special Interview: Wie können wir das Risiko senken, an Krebs zu erkranken?

Interview mit Claus Leitzmann, Gießen

Vollwertige Ernährung und gesunder Lebensstil können das Risiko senken, an Krebs zu erkranken. Der World Cancer Research Fund hatte entsprechende Forschungsergebnisse im Jahr 2007 zusammengefasst und bewertet. An diesem Report arbeiteten über 250 Wissenschaftler aus neun akademischen Institutionen in verschiedenen Ländern über fünf Jahre zusammen. Prof. Dr. Claus LEITZMANN, Gießen, war der einzige deutsche Vertreter im letztlich entscheidenden Panel von 21 Experten. Im Gespräch mit der Ernährungs Umschau berichtet er über Präventionsmöglichkeiten und gibt Tipps für die Beratungspraxis.

Wie viele Menschen sind in Deutschland von Krebserkrankungen betroffen?
LEITZMANN: Die letzten offiziellen Zahlen für Krebsneuerkrankungen (Inzidenz) in Deutschland liegen für das Jahr 2007 vor. Danach sind insgesamt 460 000 Menschen neu an Krebs erkrankt, davon 246 000 Männer und 214 000 Frauen. Die häufigsten Krebsfälle bei Männern sind Erkrankungen an Prostata (27 % aller Krebserkrankungen), Darm (16 %) und Lunge (15 %), bei Frauen sind es Brust (30 %), Darm (17 %) sowie Gebärmutter und Lunge (je 6 %).

Die häufigsten Todesursachen (Mortalität) bei Krebs folgen bei Männern nicht ihrer Inzidenz, d. h. nicht jede Krebserkrankung ist gleich gefährlich. Am häufigsten sind Todesfälle durch Krebs an Lunge (26 %), Darm (13 %) und Prostata (10 %). Bei Frauen folgt die Mortalität der Inzidenz, nämlich Brust (18 %), Darm (14 %) und Lunge (12 %).

Nimmt die Anzahl von Krebserkrankungen in Deutschland zu?
LEITZMANN: Die absoluten Zahlen für Neuerkrankungen steigen im Vergleich zu den Vorjahren leicht an, was im Wesentlichen durch den demografischen Wandel und verbesserte Optionen der Früherkennung zu erklären ist. So sind viele der Krebsformen, für die es in Deutschland systematische Früherkennungsmaßnahmen gibt, seit der Einführung dieser Untersuchungsprogramme häufiger diagnostiziert worden (z. B. Krebs an Brust, Darm und Haut).

Aber auch Veränderungen hinsichtlich des Konsums von Lebens- und Genussmitteln haben einen Einfluss auf die Krebsneuerkrankungen. So geht Magenkrebs durch einen geringeren Salzverzehr und lückenlose Kühlmöglichkeiten für Lebensmittel seit Jahrzehnten von einem hohen Anteil deutlich zurück.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 07/11 ab Seite 372.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter