Gärtnern in der Stadt: Hohe Schwermetallkonzentrationen in Stadtgemüse von verkehrsbelasteten Standorten

© Erwin Wodicka/BilderBox.com Urbanes Gärtnern  boomt in Großstädten weltweit. Die Kultur von Nahrungspflanzen auf städtischen Standorten erfüllt dabei u.a. soziale Funktionen für Stadtbewohner. Aktuelle Untersuchungen am Institut für Ökologie der TU Berlin, veröffentlicht im Wissenschaftsjournal „Environmental Pollution“, zeigen jedoch: Gemüse und Obst aus der Berliner Innenstadt, v. a. aus verkehrsbelasteten Standorten, kann erheblich mit Schadstoffen angereichert sein.

„Gemüse aus innerstädtischen Gärten kann im Vergleich zu Standard-Supermarktprodukten ein Vielfaches an Schwermetallen angereichert haben. Teilweise wurden sogar EU-Grenzwerte für Lebensmittel überschritten“, so die Ergebnisse er Studie. Bei verschiedenen Gemüsearten variierten die Werte stark. Noch wichtiger für das Ergebnis ist allerdings die Stadtlage, in der das Gemüse gezogen wurde.

Die Proben waren weniger belastet, wenn die Pflanzen entfernt von Straßen angebaut wurden oder Barrieren wie Gebäude oder dichte Vegetationsbestände wie Gehölzpflanzungen zwischen stark befahrenen Straßen und dem Garten lagen. Bei der Risikobewertung müssten auch positive Aspekte wie die Bewegung an der frischen Luft, eine gemeinschaftliche Naturerfahrung oder die Freude am Gärtnern berücksichtigt werden.

Literatur: Säumel I, Kotsyuk I, Hölscher M et al. (2012) How healthy is urban horticulture in high traffic areas? Trace metal concentration in vegetable crops from plantings within inner city neighbourhoods in Berlin, Germany. Environmental Pollution 165: 124–132

Quelle: Technische Universität Berlin, Pressemeldung vom 04.07.2012 (www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/2012/juli_2012/medieninformation_nr_1692012/

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 10/12 auf Seite 558.

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