Mehr Bildung für besseres Essen!

Resolution für mehr Effizienz in der Prävention von Übergewicht und Fehlernährung

Übergewicht und seine Folgen rücken immer stärker ins politische und öffentliche Bewusstsein. Als Folge davon entwickelt sich zurzeit eine nicht mehr überschaubare Vielfalt von Aktivitäten und Projekten. Dieser Aktionismus vermag jedoch kaum dauerhaft Übergewicht und Fehlernährung zu vermindern. Vielmehr muss im Interesse wirkungsvoller Prävention jetzt gemeinsam gehandelt werden – so die Meinung der Teilnehmer. Daher verabschiedeten sie eine Resolution, die in erster Linie an die verantwortlichen politischen Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen gerichtet ist.

Wir fordern die Schaffung besserer Rahmenbedingungen durch die Verabschiedung eines Präventionsgesetzes, damit Ernährungsbildung und Gesundheitsprävention erfolgreich umgesetzt werden können.

Mehr Transparenz

Sie ist die Voraussetzung für die effiziente Nutzung der Ressourcen. Wer macht was mit wem? Die schnelle Erarbeitung einer solchen Übersicht muss erste Priorität haben.

Mehr Koordinierung

Erst durch Koordinierung von Planung und Durchführung der Aktivitäten wird aus dem derzeitigen Puzzle von Projekten und Aktivitäten ein Programm. Vor diesem Hintergrund muss z. B. auch die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern sowie den einzelnen Ministerien optimiert werden.

Bessere Vernetzung

Ohne Vernetzung keine effiziente Nutzung der Ressourcen. Erst Vernetzung schafft nötige Synergien und garantiert die Vermeidung von Doppelarbeit.

Ein ganzheitliches, verbindliches Ernährungsbildungskonzept

Erst ein solches Konzept mit verbindlichen Leitlinien schafft Ziele und setzt den Rahmen für deren erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung.

Soziales Marketing

Um ein nachhaltiges Bedürfnis nach gesundem Essen und Trinken zu schaffen, brauchen wir die Unterstützung durch soziales Marketing.

Wir fordern auf politischer und institutioneller Ebene stringente Verhältnisprävention.

  • Kommunale Präventionsprogramme zum Thema „Gesund essen und trinken“ müssen stärker gefördert und miteinander vernetzt werden.
  • Die Kultusministerien müssen neue einheitliche und praxisnahe Curricula zum Thema „Gesundheit und Ernährung“ für alle Schulformen einführen.
  • Versorgungs-, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen sollten „gesund essen und trinken“ fest in ihrem Angebot verankern und die Inhalte untereinander stärker abstimmen.
  • Die Kultus- und Sozialministerien müssen klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Ganztagsverpflegung in Schulen- und Kindergärten schaffen.
  • Es müssen neue Bildungsprogramme zur Vermittlung von Ernährungskompetenz für Kindergarten, Schule und Erwachsenenbildung entwickelt werden, die die Lebenswelt der Menschen (Familie, Beruf, Freizeit) und ihr Essverhalten einbeziehen.
  • Nachhaltige Präventionsprogramme brauchen mehr Mittel und mehr qualifizierte Fachkräfte mit ernährungsbezogener bzw. hauswirtschaftlicher, aber auch psychologischer Ausbildung.
  • Wir brauchen mehr Angebote für praxisnahen Kochunterricht in Schulen, Institutionen und Unternehmen – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
  • Über sinnvolle Kooperationen mit der Industrie sollten neue Wege der Finanzierung erschlossen werden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 08/05 ab Seite 337.

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