Nicht weniger, sondern mehr Salz? (Peer-Review-Verfahren)

Eine kritische Stellungnahme

Leonie Knorpp, Anja Kroke, Fulda

© Fotolia/ChaotiC PhotographYEine hohe Kochsalzzufuhr gilt als wichtiger ernährungsabhängiger Risikofaktor, der die Entstehung von Bluthochdruck und kardiovaskulären Erkrankungen begünstigt. Während weltweit immer mehr Länder Maßnahmen für eine bevölkerungsweite Reduzierung der Kochsalzzufuhr ergreifen, hat eine Anfang Mai in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlichte Studie Fragen hinsichtlich der grundsätzlichen Sicherheit einer bevölkerungsweiten Salzreduktion aufgeworfen. Der Beitrag kommentiert diese neuen Studienerkenntnisse und erläutert, wie diese im Kontext der insgesamt verfügbaren Evidenz zu bewerten sind.

Bluthochdruck und suboptimale Blutdruckwerte (>115/75 mmHg) stellen weltweit einen bedeutenden kardiovaskulären Risikofaktor dar und treten in industrialisierten Gesellschaften endemisch auf. Entsprechend empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen die Umsetzung von Bevölkerungsmaßnahmen zur Senkung des Blutdruckniveaus in der gesamten Bevölkerung, um so eine Reduktion der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität zu erreichen.

Eine hohe alimentäre Aufnahme von Natrium, das hauptsächlich in Form von Natriumchlorid als Kochsalz über verarbeitete und industriell hergestellte Lebensmittel aufgenommen wird, gilt als wesentlicher Risikofaktor für Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen. Dies wurde in zahlreichen randomisierten und kontrollierten Studien (RCTs) beobachtet, sodass von einer direkten und kontinuierlichen Beziehung zwischen der Natriumzufuhr und dem Blutdruck ausgegangen werden kann. Eine bevölkerungsweite Reduzierung der Natriumaufnahme wird daher als geeignete Maßnahme zur Modifizierung des Blutdruckniveaus und des kardiovaskulären Risikoprofils von Bevölkerungen empfohlen. Vor diesem Hintergrund sind innerhalb des letzten Jahrzehnts weltweit zahlreiche nationale Initiativen zur Salzreduktion etabliert worden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/11 ab Seite 504.

Eingegangen: 13.07.2011 | Akzeptiert: 26.07.2011

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