Ein Selbsthilfeprogramm zur Gewichtsreduktion mit und ohne Unterstützung durch einen tragbaren Nährwertcomputer

Thomas Ellrott, Anja Austel, Catrin Borges, Volker Pudel, Göttingen, Christel Rademacher, Helmut Oberritter, Bonn, Rainer Benecke, Hamburg, Ursel Wahrburg, Münster

Etwa 35 % der Bevölkerung haben derzeit einen BMI zwischen 25 und 30 kg/m2 . Übergewichtige in dieser BMI-Kategorie bedürfen keiner Therapie, wenn noch keine Begleiterkrankungen manifest sind. Dennoch wird eine geringfügige Gewichtsabnahme empfohlen, um der Entwicklung von übergewichtsassoziierten Erkrankungen vorzubeugen. In den letzten Jahren sind vermehrt elektronische Hilfsmittel für die Selbstkontrolle von Essen und Trinken (Protokollierung, Nährwertberechnung und andere. Funktionen) entwickelt worden. Es ist derzeit nicht bekannt, ob und wie solche Hilfsmittel den Erfolg von Selbsthilfeprogrammen kurz- und langfristig beeinflussen.

In einer randomisierten und kontrollierten Interventionsstudie sollte festgestellt werden, inwieweit sich Erfolg und Compliance eines Selbsthilfeprogramms durch den Einsatz eines portablen Nährwertcomputers verbessern lassen. Eingesetzt wurden das 12-wöchige Selbsthilfeprogramm Ich nehme ab der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Nährwertrechner mealus (Pfefferminz Agentur für Kommunikation).

Die Studie ergab folgendes: Der zusätzliche Einsatz eines tragbaren Nährwertcomputers beeinflusst den kurzfristigen Erfolg eines Selbsthilfeprogramms zur Gewichtsreduktion in Bezug auf den Gewichtsverlust nur wenig. Ein zentrales Problem bei Programmen zur Selbstdurchführung ist die Compliance. Viele Teilnehmer brechen Programme ohne externe Kontrolle bereits nach kurzer Zeit wieder ab. Die Untersuchung hat gezeigt, dass der tragbare Nährwertcomputer die Compliance deutlich verbessert und zu einer um 70 % geringeren Abbrecherquote führt.

Gerade in den Wochen, in denen laut Programm ein Ernährungsprotokoll geführt werden musste, profitierten die Teilnehmerinnen von dem Gerät. Unter Umständen könnte der Therapieerfolg des Programms mit Nährwertrechner weiter verbessert werden, wenn der Einsatz des Geräts nicht nur in 5 von 12 Wochen, sondern während des gesamten Programms erfolgen würde. Ob der günstige Effekt auf die Compliance über den untersuchten Zeitraum von 12 Wochen hinaus andauert, müssen weitergehende Untersuchungen zeigen.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/05 ab Seite 392.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter