Oxidativer Stress – Antioxidanzien aus Lebensmitteln (Begutachtetes Original)

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 26.05.2010 | Akzeptiert: 27.02.2011

Wilhelm Stahl, Düsseldorf

Der Begriff oxidativer Stress beschreibt ein Ungleichgewicht von Prooxidanzien und Antioxidanzien sowie dessen Auswirkung auf den Organismus. Zur Bewertung von Antioxidanzien aus der Nahrung müssen deren Effekte auf verschiedenen Wirkebenen betrachtet werden. Über den direkten antioxidativen Schutz hinaus ist der Einfluss auf zelluläre Signalkaskaden von Bedeutung.

Oxidativer Stress war ursprünglich definiert als eine Störung des Gleichgewichts von Prooxidanzien und Antioxidanzien. Reaktive Sauerstoffverbindungen werden durch das antioxidative Verteidigungssystem abgefangen, zu dem u. a. antioxidativ wirksame Nahrungskomponenten beitragen. Entsprechend kann das antioxidative Verteidigungssystem durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Antioxidanzien in hoher Konzentration enthalten oder mit hoher Bioverfügbarkeit bereitstellen, gestärkt werden. Heute ist die Definition dahingehend erweitert, dass ein Zustand erst dann als oxidativer Stress bezeichnet wird, wenn durch das Ungleichgewicht Schäden verursacht oder Redoxsignalwege gestört werden.

Schäden sind oxidative Veränderungen an Biomolekülen, wie DNA, Proteine oder Lipide, die an der Pathogenese von Krankheiten beteiligt sind. Mit dem Schadensaspekt verbunden ist die Suche nach Biomarkern für oxidative Schädigungen, um z. B. antioxidative Wirkungen ausgewählter Lebensmittel zu überprüfen. Zurzeit wird die biologische und analytische Validität einzelner Biomarker für oxidative Schädigungen kontrovers diskutiert. Die Bedeutung von Redoxsignalwegen ist seit ihrer Entdeckung noch wenig erforscht, ihr Verständnis aber zur Aufklärung der Wirkung von antioxidativ wirksamen Nahrungsinhaltstoffen unabdingbar.

Schlüsselwörter: Antioxidanzien, oxidativer Stress, Bioverfügbarkeit, Biomarker, Redoxsignale

Oxidative Stress – Antioxidants in Foods

Wilhelm Stahl, Düsseldorf

Oxidative stress was originally defined as a disturbance in the equilibrium between pro-oxidants and anti-oxidants. Reactive oxygen species are intercepted by the antioxidative defence system, including antioxidants in food.

Thus the antioxidant defence system can be enhanced by consuming foods containing antioxidants – either at high levels or at high bioavailability. The definition has now been extended, so that a state is only designated as oxidative stress when the disequilibrium causes damage or redox signal pathways are disturbed. The damage may be oxidative changes to biomolecules, such as DNA, proteins or lipids, which are involved in the pathogenesis of diseases.

This has encouraged the search for biomarkers of oxidative damage, which could, for example, be used to investigate the antioxidative effects of selected foods. There is currently much debate about the biological and analytical validity of individual biomarkers for oxidative damage. Redox signal pathways have been little studied. Increased knowledge of these pathways should support the understanding of the mechanism of action of food components with antioxidative activity.

Keywords: Antioxidants, oxidative stress, bioavailability, biomarkers, redox signals

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 10/11 von Seite 536 bis 541.

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