Ernährungsverhalten: Studenten, die sich Zeit nehmen, essen gesünder

Welche Faktoren sich protektiv und welche sich eher nachteilig auf das Mahlzeitenmuster und die Essensauswahl von Studenten/-innen auswirken, analysierten US-amerikanische Wissenschaftler kürzlich in einer Querschnittstudie [1]. Hierzu befragten sie 1 013 männliche und weibliche Studierende u. a. hinsichtlich Essenszubereitung, Auslassen von Mahlzeiten, Essen zwischendurch und dem Verzehr von Gemüse und Obst, Fast Food und zuckergesüßten Getränken.

Studenten, die ein relativ gesundes Ernährungsmuster aufwiesen, kochten eher zu Hause, verwendeten hierbei auch Gemüse und hatten eine regelmäßige Mahlzeitenabfolge, z. B. regelmäßiges Abendessen und Frühstück. Diese als protektiv zusammengefassten Faktoren waren positiv mit dem Verzehr von Gemüse und Obst assoziiert und negativ mit dem Verzehr von Fast Food und zuckergesüßten Getränken (p < 0,001). Demgegenüber waren Zwischendurchessen, Medienkonsum während des Essens und der Kauf von Essen und Trinken auf dem Hochschulgelände signifikant mit schlechterem Ernährungsverhalten verbunden (hier definiert als niedriger Gemüse- und Obst-, aber hoher Verzehr von Fast Food und gezuckerten Getränken).

Die Studienergebnisse bestätigen: Zeitplanung und Tagesablauf spielen eine entscheidende Rolle für das Ernährungsverhalten. Dies legt nahe, dass sich Mahlzeitenmuster und Lebensmittelauswahl bei Studenten nicht nur über die Information „gesunde/ungesunde“ Lebensmittel beeinflussen lassen, sondern auch über die zeitliche Einplanung von Essen je nach Kontext, Tagesablauf oder Umfeld. Welche Unterschiede in den Ernährungsorientierungen von Studenten je nach Geschlecht und Studienfach bestehen, untersuchte Alice BARTH durch eine Befragung von über 1 500 Studenten/-innen an der Universität Bonn: Ernährungs UmschaU 8/2015, S. 120–127.

Literatur: 1. Laska MN, Hearst MO, Lust K et al. (2015) How we eat what we eat: identifying meal routines and practices most strongly associated with healthy and unhealthy dietary factors among young adults. Public Health Nutr 18: 2135–2145



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/15 auf Seite M562.

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