Heidelberger Ernährungsforum: Jugend und Ernährung – Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung

Etwa 130 Teilnehmer zählte das 18. Heidelberger
Ernährungsforum der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Koope-
ration mit der peb – Plattform Ernährung und Bewegung
e. V. © Stefan Solf/Dr. Rainer Wild-Stiftung

Kinder und Jugendliche werden in Bezug auf ihr Ernährungsverhalten zu oft gemeinsam beschrieben, die Unterschiede sind jedoch groß. Zudem gibt es nicht die Jugend, die ständig ungesund isst – Jugendesskultur ist von einem großen Maß an Heterogenität geprägt. Das wurde auf dem diesjährigen Heidelberger Ernährungsforum deutlich.

Die Veranstaltung der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Kooperation mit der peb – Plattform Ernährung und Bewegung e. V. hatte sich zum Ziel gesetzt, die oftmals schwer verständliche Zielgruppe der Jugendlichen genauer zu beleuchten. „Die Pubertät ist wie ein Schmetterling – nur andersherum. Erst ist man ein wunderschöner Schmetterling und danach eine fette Raupe.“ Mit diesem amüsanten Vergleich begrüßte Dr. Andrea Lambeck die rund 130 Teilnehmer des 18. Heidelberger Ernährungsforums. Sich mit dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Jugend zu befassen, sei immens wichtig, so Lambeck, denn Jugendliche tragen die soziale und demografische Verantwortung für morgen.

Auch Dr. Gesa Schönberger betonte die Relevanz dieser Altersgruppe. Mahlzeitensituationen ändern sich mit der Pubertät – der Wechsel von „versorgt werden“ zu „selbst versorgen“ führt zu Distinktion, Unabhängigkeit und Identitätsstiftung. „Ausschläge“ im Essverhalten seien daher die logische Konsequenz und als normal zu betrachten. Das Forum solle daher zu einer entspannteren Haltung Jugendlichen gegenüber beitragen, so Schönberger.

Prof. Burkard Gniewosz präsentierte entwicklungspsychologische Perspektiven in der Jugendforschung und betonte die Heterogenität der Jugendlichen. Jugendphasen sind geprägt durch körperliche und kognitive Veränderungen, Identitätsentwicklung und gesteigertes Risikoverhalten. Als Folge ergeben sich zentrale Entwicklungsaufgaben für diese Lebensperiode, wie z. B. Loslösen von den Eltern, Klärung der Geschlechterrolle oder die Entwicklung eigener Normen und Wertesysteme. Diese Aufgaben erfordern ein aktives Auseinandersetzen der Jugendlichen mit sich selbst und der Umwelt und führen konsequenterweise oft zu familiären Reibungen.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/14 von Seite 588 bis 589.

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