Risikokommunikation: Kaum beachtet - Hepatitis A durch Tiefkühl-Beeren in der EU

Am 8. September 2014 veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die Endergebnisse ihrer Untersuchung zur Hepatitis-A-Epidemie in Europa, welche allem Anschein nach bereits im Oktober 2012 ihren Anfang nahm.

Fast die Gesamtheit, nämlich nahezu 1 300 der 1 444 Krankheitsfälle traten in Italien auf. Obwohl die Ursache, gefrorene Beeren aus dem osteuropäischen Raum, identifiziert werden konnte, gelang bis heute keine genaue Identifikation und Lokalisation der eigentlichen Kontaminationsquelle. Darüber hinaus war die Risikokommunikation unzureichend und der Ausbruch fand wenig Beachtung in den allgemeinen Medien – vermutlich aufgrund der niedrigen Mortalitätsraten.

Die Komplexität des daher auch als „still“ bezeichneten Hepatitis- A-Ausbruchs – verschiedene Genotypen der Hepatitis-A-Viren, Beteiligung mehrerer EU-Länder, versuchte Vermeidung von Panik in der Bevölkerung (insbesondere im Rückblick auf den EHEC-Ausbruch im Jahre 2011), Schwierigkeiten bei der Identifikation der Kontaminationsquelle – scheint mit Ursache für die Schwierigkeiten einer effizienten Kommunikation der Risiken zu sein.

Das Special Risikokommunikation in diesem Heft ab S. M616 thematisiert, was aus wissenschaftlicher Sicht bei der Risikokommunikation für die Lebensmittelbranche und im Bereich Ernährung zu beachten ist.

Quellen: Varallo C (2014) Hepatitis A in frozen berries in EU - Some considerations on the “silent” outbreak. Newsletter “food news. legal and regulatory news” October: 1–4 (Ed. A.H. Meyer)

EFSA (2012) Tracing food items in connection to the multinational hepatitis A virus outbreak in Europe. EFSA Journal 12: 3821

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/14 auf Seite M586.

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