Metabolische Prägung

Kirsten Grashoff, Frankfurt

Chronische Krankheiten wie Diabetes mellitus, KHK oder Atherosklerose gehören in den Industrienationen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Ursachen und Risikofaktoren solcher Erkrankungen sowie mögliche präventive Maßnahmen sind daher schon lange zentrales Thema der Forschung. Wie aber beeinflussen die vorgeburtliche Phase und die ersten Lebenswochen eines Kindes dessen Risiko, im Laufe des Lebens eine bestimmte Erkrankung zu entwickeln?

Hierzu wurden auf dem diesjährigen Workshop "Angeboren, aber nicht vererbt" des Instituts Danone für Ernährungsforschung e. V. aktuelle Studien vorgestellt und diskutiert. Kooperationspartner der Veranstaltung, die vom 3. bis 4. Juli in Berlin stattfand, war die Klinik für Geburtsmedizin der Charité, die sich als eine der ersten mit Fragen der frühen metabolischen Prägung befasst hatte. Im Folgenden werden einige für unsere Leser interessante Ergebnisse zusammengefasst.

Seit mehreren Jahren gibt es eine neue entwicklungsmedizinische Teildisziplin, die unter dem Begriff "Fetal Programming" mittlerweile breite internationale Beachtung und Akzeptanz gefunden hat. Sie befasst sich mit der epigenetischen (Anm. der Red.: Interaktion von genetischen und Umweltfaktoren), perinatalen Prägung lebenslanger Krankheitsdispositionen (s. Infokasten). PD Dr. Andreas Plagemann, Institut für Experimentelle Endokrinologie, Charité, Berlin, stellte diese Disziplin unter der Überschrift "Was heißt hier "Prägung"? – Mechanismen der fetalen Programmierung und das spätere Risiko eines Metabolischen Syndroms" vor.

Hervorgegangen ist das Wissenschaftsgebiet aus Langzeitbeobachtungen an Kindern von Müttern mit Glukosetoleranzstörungen während der Schwangerschaft und an Kindern mit einem verminderten Geburtsgewicht. In beiden Fällen scheinen Störungen der intrauterinen und perinatalen Umwelt und Entwicklung das spätere Erkrankungsrisiko und die Gesundheitszustand der betroffenen Kinder dauerhaft zu beeinflussen, insbesondere hinsichtlich Adipositas, Diabetes mellitus und Atherosklerose. Die Ursachen der intrauterin und perinatal erworbenen Fehlkonditionierung sind jedoch noch weitgehend unbekannt, machte Plagemann deutlich.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 12/03 ab Seite 496.

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