Süßungsmittel und Metabolisches Syndrom

Berthold Gaßmann, Nuthetal

Unter dem Metabolischen Syndrom wird eine Bündelung von Risikofaktoren verstanden, die zur vorzeitigen Arteriosklerose führt. Dazu gehört außer einer viszeralen Adipositas vorzugsweise eine Dyslipidämie oder Dyslipoproteinämie, eine Hypertonie und ein Diabetes mellitus vom Typ 2. Leicht abweichend von 2005 auch in Deutschland und den USA publizierten Definitionen, hat die International Diabetes Federation im April Übereinkunft zu einer neuen erzielt.

Diese baut auf Begriffsbestimmungen von WHO/FAO und NCEP ATP III auf, ist klinisch einfach zugänglich und soll künftig weltweit vergleichende Beurteilungen und Schlussfolgerungen zulassen. Ihr zufolge müssen zur viszeralen Fettleibigkeit mindestens zwei weitere Risikofaktoren hinzukommen. So bemessen und grob geschätzt, sind 20–25 % der erwachsenen Bevölkerung vom Metabolischen Syndrom betroffen.

Das Metabolische Syndrom als Bündelung mehrerer Risikofaktoren beinhaltet obligatorisch eine viszerale Adipositas. Von vergleichbar zentraler Bedeutung ist eine Insulinresistenz bzw. der Diabetes mellitus Typ 2. Im Brennpunkt gegenwärtiger Diskussionen hierzu stehen die Fruktose als lipogenetischer Nahrungsbestandteil und nicht nutritive Süßstoffe als Hilfsmittel zur Einsparung von Nahrungsenergie.

Eine stichhaltige Kausalbeziehung zwischen dem Fruktoseverzehr und der Adipositas mit ihren kardiovaskulären Folgekrankheiten hat bisher nicht nachgewiesen werden können. Ungeachtet dessen zählt der weltweit angestiegene Verzehr von Fruktose neben dem von Nahrungsfett und einer generellen Abnahme der körperlichen Aktivität zu den höchstwahrscheinlichen Ursachen für die wachsende Zahl adipöser und mit dem Stoffwechselsyndrom belasteter Personen.

Ob und wie Fruktose in neuroendokrine Systeme eingreift, die sich in die Energiebalance einschalten und dadurch langfristig das Körpergewicht regulieren, ist nicht geklärt. Der die Fruktose wie die Nahrungsenergie betreffende allgemeine Verzehrsanstieg geht vor allem auf gesüßte Erfrischungsgetränke zurück. Sie durch „Light-Varianten“ zu ersetzen, ist darum im Lebensmittelbereich ein praktikabler Ansatz für Abhilfe

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 12/05 ab Seite 476.

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