Zum glykämischen Index von deutschen Honigsorten (Peer-Review-Beitrag)

Aloys Berg, Daniel König, Freiburg

Foto: Fotolia/Julian RovagnatiDas Konzept des glykämischen Index hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index wirken sich günstig auf den postprandialen Insulinanstieg im Blut aus. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Honig als natürliches Süßungsmittel mit hohem Fruktoseanteil einen für die Nahrungsmittelauswahl bedeutsam niedrigeren glykämischen Index hat als Glukose. Dazu wurden acht deutsche Honigsorten im Hinblick auf ihre Wirkung auf die Glukose- und Insulinantwort bei gesunden, erwachsenen Probanden getestet.

Bei zehn stoffwechselgesunden, normalgewichtigen Personen im Alter von 31,5 ± 8,1 Jahren wurde nach FAO/WHO Protokoll der glykämische Index (GI) für acht verschiedene deutsche Honigsorten (DIB Produkte) bestimmt. Im gleichen Versuch wurde die korrespondierende Insulinkinetik gemessen und die glykämische Last (GL) für eine Portionsgröße von 20 Gramm der verschiedenen Honigsorten berechnet.

Die vorliegenden Ergebnisse machen deutlich, dass die meisten der hier getesteten Honigsorten einen gegenüber der Glukosekontrolle deutlich niedrigeren GI-Wert aufzeigen. Für sechs der acht getesteten Honigsorten liegt der GI im ernährungsphysiologisch als günstig zu bewertenden Bereich von 55 und niedriger. Entsprechend fallen die GL-Werte äußerst niedrig aus. Auch die korrespondierende Insulinkinetik fällt günstig aus und erreicht, bezogen auf die Referenz Glukose, Werte von im Durchschnitt 55 %.

Diese Honigeigenschaften können für den Verbraucher von Bedeutung sein, da unter Berücksichtigung aktueller Empfehlungen zur Qualität der Kohlenhydrate und deren Verzehr sich kohlenhydratreiche Lebensmittel mit niedrigem GI und niedriger GL günstig auf den Gewichtsverlauf bei Übergewichtigen und auf die Entwicklung der Insulinresistenz bei Personen mit gestörter Glukosetoleranz auswirken können.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 12/08 ab Seite 720.

Eingereicht: 17. 7. 2008 Akzeptiert: 7. 11. 2008

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