Übergewicht in der Schwangerschaft: Erhöhtes Risiko für Fehlbildungen beim Ungeborenen

Eine retrospektive Fallkontrollstudie an 322 Frauen, bei denen zwischen 2007 und 2011 pränatal ein fehlgebildetes Kind diagnostiziert wurde, zeigt: Das Risiko war für Schwangere mit einem BMI ≥ 25 im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen erhöht, für adipöse Mütter sogar verdoppelt. Mütter mit vorbestehendem Diabetes und Kinder mit Chromosomenanomalien oder genetischen Veränderungen wurden von der Studie ausgeschlossen.

Es verblieben 182 Mütter mit erkranktem Kind, denen mittels Zufallsprinzip zur Kontrolle jeweils eine Mutter mit gesundem Kind zugeordnet wurde, die in Bezug auf die Kriterien Rauchen, Anzahl bereits geborener Kinder und Alter übereinstimmte. Der BMI in der Gruppe der Mütter mit fehlgebildeten Kindern war mit durchschnittlich 23,7 signifikant höher als in der Kontrollgruppe, die im Durchschnitt einen BMI von 22,8 aufwies. Das Risiko, ein fehlgebildetes Kind zu bekommen, war für Mütter mit einem BMI ≥ 25 im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen erhöht, was sich am deutlichsten in der Kategorie neurologische Fehlbildungen zeigte.

„Für adipöse Mütter mit einem BMI von 30 oder mehr war das Risiko sogar verdoppelt, hier überwogen die multiplen Fehlbildungen“, so PD Dr. med. Christel Eckmann- Scholz, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel. In knapp 95 % aller Fälle wurde bereits vor der Geburt die zutreffende Diagnose gestellt. „Eine qualifizierte Ultraschalldiagnostik ist daher bei Schwangeren mit erhöhtem BMI von besonderer Bedeutung“, betont Dr. Eckmann-Scholz.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), Pressemeldung vom 29.10.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/14 auf Seite M647.

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