Nachhaltigkeit: Dritter CookUOS-Nachhaltigkeitstag an der Universität Osnabrück

Mit einem Impulsvortrag zur Bedeutung von Ernährungsbildung für die Prävention ernährungsassoziierter Erkrankungen wurde der dritte Cook-UOS Nachhaltigkeitstag am 12. Dezember 2014 thematisch eröffnet. Akteure und Stakeholder der Bildung für nachhaltige Entwicklung waren im Anschluss gefordert, in Vorträgen eigene Projekte und Initiativen vorzustellen, die geeignet erscheinen, Entwicklungen im Sinne der Nachhaltigkeit in Organisationen und Institutionen voranzutreiben.

Vorgestellt wurden die Arbeitsergebnisse und Angebote der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen, etablierte Schülerfi rmen an den Berufsbildenden Schulen Uelzen, konzeptionelle Ansätze und Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sowie das Konzept der schülergeführten Mensa des Berufskollegs Tecklenburger Land. Unter der Anleitung von Koch und Fachlehrer Ludger Busch sind in dieser Mensa Schüler verschiedener Ausbildungsgänge mit Planung und Kalkulation, Einkauf, Vorratshaltung und Lagerung sowie Zubereitung und Ausgabe des Mensaangebotes – welches dem DGE-Standard entspricht – betraut.

Die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005- 2014“ zeichnet sich durch viele Initiativen zivilgesellschaftlicher Akteure aus; es wurden circa 2 000 Dekade-Projekte ausgezeichnet und zahlreiche Netzwerke auf lokaler Ebene etabliert, resümierte Hauptredner Prof. Dr. Gerhard De Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission. de haan betonte, dass die Existenz und das Fortbestehen der Initiativen und Projekte stark vom persönlichen Engagement der jeweiligen Akteure abhängen. Um BNE zu verankern forderte er, systemische Veränderungen vorzunehmen, indem z. B. in Institutionen und Organisationen entsprechende Strukturen geschaffen würden. De Haan bescheinigt insbesondere den Bildungsinstitutionen ein „starkes Beharrungsvermögen“ und sieht sie in der Pfl icht zur Reorganisation und Neuorientierung der Lehrinhalte und -methoden.

CookUOS ist ein mehrfach ausgezeichnetes Projekt der Universität Osnabrück zur innovativen Lehrerbildung. Seit 2011 ist es Ziel des Projekts, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) exemplarisch an Ernährungsthemen handlungsorientiert erlebbar werden zu lassen. Lehramtsstudierende als zukünftige Multiplikatoren für Ernährungs-, Verbraucher- und Umweltbildung können begleitend zu einer interdisziplinär angelegten Ringvorlesung am Projektkochkurs teilnehmen und die Erfahrungen aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive reflektieren und diskutieren. Die vom Projektteam initiierten öffentlichen Nachhaltigkeitstage dienen dazu, über Gastvorträge mit der interessierten Öffentlichkeit in Kontakt zu treten, Ideen auszutauschen und Netzwerken zu ermöglichen. Informationen: www.cookuos.uni-osnabrueck.de

Das Prinzip „Nicht nur unterrichten, sondern leben!“ als zeitgemäße Lernform sieht de haan z. B. im CookUOS-Projekt umgesetzt. In der nachfolgenden Podiumsdiskussion und dem informellen Austausch während des kulinarischen Empfangs war Schulverpflegung das zentrale Thema. Neben Fragestellungen zu unterschiedlichen Verpfl egungskonzepten wurde diskutiert, welche weiteren Faktoren Einfl uss auf die Akzeptanz der Mensa durch die Schulgemeinschaft haben. Viele Teilnehmer aus dem schulischen Umfeld sehen bei den Verpflegungskonzepten an ihren Schulen Optimierungsbedarf und zeigten sich von der schülergeführten Mensa des Berufskollegs Tecklenburger Land beeindruckt. Fazit zum Nachhaltigkeitstag: Die Initiatoren haben ihre Zielsetzung erreicht; Teilnehmer aus hochschulischen und schulischen Kontexten, der Verwaltung und aus regionalen Initiativen sind miteinander in Austausch getreten – die Basis für weiteres Netzwerken wäre gelegt.

Nicola Wolter-Pollert, Osnabrück

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 02/15 auf Seite M74.

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