Schulverpflegung zwischen Qualität, pädagogischem Auftrag und Wirtschaftlichkeit

VDOE-H-Netzwerk diskutiert Theorie und Praxis

Astrid Donalies, Bonn

Bereits zum 13. Mal trafen sich die Haushaltswissenschaftler des H-Netzwerkes„Strukturelle Defizite, bedingt unter anderem durch Föderalismus, verhindern eine professionelle Umsetzung von Schulverpflegung in Deutschland auf breiter Basis“, dieses Fazit zog Diplom-Oecotrophologe Holger PFEFFERLE auf dem 13. VDOEH- Netzwerktreffen am 24. Februar 2007 in Gießen. Knapp 20 Teilnehmer diskutierten dort das Thema „Schulverpflegung zwischen Qualität, pädagogischem Auftrag und Wirtschaftlichkeit“. DGE-Mitarbeiter Pfefferle legte die theoretischen Grundlagen und stellte das Projekt „Schule + Essen = Note 1“ vor.

Einheitliche Richtlinien, eine Verknüpfung mit pädagogischen Konzepten, subventionierte Preise und eine verbindliche Anzahl an Essensteilnehmern sind strukturelle Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Schulverpflegung, machte PFEFFERLE deutlich. Forderungen, die auch Diplom-Oecotrophologin Elisabeth WANDEL, Inhaberin eines kleinen Catering- Unternehmens im oberfränkischen Trogen, unterstützt. Sie stellte in Gießen ihren bereits preisgekrönten Lieferdienst vor, der Kindergärten und Schulen mit vollwertigem, altersgerechtem, saisonalem und regionalem Mittagessen versorgt.

WANDEL und PFEFFERLE waren sich einig, dass Qualität seitens der Bezieher zwar oft gefordert, aber nicht unbedingt überprüft würde. Was durch die Diskussionen der Teilnehmer – von denen viele Eltern und Oecotrophologen gleichermaßen sind – deutlich wurde: Häufig engagieren sich Eltern aus der Not heraus für die Schulverpflegung. Das sei zwar einerseits eine Entlastung und lobenswert. Aber auf der anderen Seite birgt es Risiken, etwa für die gleichbleibende Qualität. In der strukturellen Umsetzung sind daher Profis wie etwa Oecotrophologen gefragt, für die beispielsweise hygienische Standards oder ernährungsphysiologische Grundlagen zum Handwerk gehören. Einen ausführlichen Bericht vom H-Netzwerktreffen können Sie in der VDOE POSITION 2/2007 nachlesen, die Anfang Mai erscheint. 

Weitere Mitteilungen der Verbände finden Sie in Ernährungs-Umschau 03/07 auf Seite 154.

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