Eiweißmolekül identifiziert: Kontrolle der Fettspeicherung

Ein Wissenschaftlerteam am Deutschen Institut für Ernährungsforschung hat in Zusammenarbeit mit dem Leibniz- Institut für Arterioskleroseforschung (LIFA) in Münster, der Universität Leipzig sowie dem Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried ein Eiweißmolekül identifiziert, das die Fettspeicherung fördert.

Untersuchungen am Mausmodell und ergänzend in Zellkulturen zeigen, dass das Protein ARFRP1 gleichzeitig zwei Prozesse reguliert: Zum einen fördert es die Fusion kleiner Fettpartikel zu größeren Fetttropfen. Zum anderen hemmt es den enzymatischen Fettabbau. Fehlt das Protein, ist die Fettspeicherung gestört.

Statt im Fettgewebe lagert der Körper Fette in anderen Organen, wie z. B. der Leber, dem Skelettmuskel und dem Herz ein, wie es auch bei übergewichtigen und adipösen Personen beobachtet wird. „Diese ‚fehlerhafte‘ Fettspeicherung wird mit einer verminderten Insulinwirkung in Verbindung gebracht, deren molekulare Ursachen nun in unserem Modell aufgeklärt werden können“, sagt die Leiterin der Arbeitsgruppe Annette SCHÜRMANN.

Die neuen Erkenntnisse werden sich aber nicht kurzfristig für neue medikamentöse Therapien gegen krankhaftes Übergewicht nutzen lassen. Würde man versuchen, die Wirkung des Proteins und damit auch die Fettspeicherung medikamentös zu unterdrücken, wären starke Nebenwirkungen zu erwarten. Die Ergebnisse sind veröffentlicht in: Hommel A et al. (2010) The ARFLike GTPase ARFRP1 Is Essential for Lipid Droplet Growth and Is Involved in the Regulation of Lipolysis. Mol. Cell. Biol. 30: 1231–1242; published ahead of print. Quelle: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Pressemeldung vom 08.03.2010.

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 04/10 auf Seite 177, weitere Kurzberichte ab Seite 172.