Chemikalien und Speiseöl im selben Tank?

Pressemeldungen haben die Verbraucher verunsichert, wonach Palmöl aus Südostasien in Tankschiffen transportiert wird, die vorher giftige Lösungsmittel und Chemikalien geladen haben. Wie die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) hierzu mitteilt, dürften Lebensmitteltransportbehälter prinzipiell für keine anderen Zwecke genutzt werden. In diesem speziellen Fall macht das EU-Recht jedoch eine streng begrenzte und begründete Ausnahme.

Palmöl ist weltweit die zweitwichtigste Quelle für Öle und Fette. Hauptanbaugebiete sind Südostasien und Nigeria. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen wäre es nicht sinnvoll, wenn die palmöltransportierenden Tanker leer zurückfahren müssten.

Daher legt die Europäische Union in der Richtlinie 96/3/EC  eine Positivliste von Nicht-Lebensmitteln fest, die in Tankschiffen vor oder nach dem Transport von Ölen transportiert werden dürfen. Die betreffenden Stoffe werden jedoch laut DGF bei der Standardaufbereitung der Rohöle restlos entfernt. Des Weiteren müssen die letzten drei vorangegangenen Frachten sowie die Reinigungsmaßnahmen offiziell dokumentiert werden. Die Transporte unterliegen zusätzlich den Bedingungen, die durch die internationale Handelsorganisation FOSFA festgelegt sind.

Nach Einschätzung der DGF wird ein Risiko für den Verbraucher durch die EU-Richtlinie ausgeschlossen. EU05/02

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/02 ab Seite 202.

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