Gentechnik - Weniger Freilandversuche in der EU

In den Staaten der Europäischen Union ist die Zahl der Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen seit 1998 um etwa 80 Prozent gesunken. Das zeigt eine Untersuchung, die das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, zusammen mit der Universität Hohenheim und dem Institute for Prospective Technological Studies, Sevilla (Spanien), für die Europäische Kommission erstellt hat.

Die Gründe für die Zurückhaltung in Europa sind vielfältig. Beispielsweise ist die Akzeptanz gentechnisch veränderter Produkte bei den Verbrauchern ausgesprochen niedrig. Daraus ergeben sich erhebliche Marktunsicherheiten für die Hersteller. Anders ist dagegen die Situation weltweit; hier stieg im Jahr 2002 die Fläche, auf der gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden, auf fast 60 Millionen Hektar an.

Nachdem im Oktober vergangenen Jahres eine EU-Richtlinie das Freisetzen gentechnisch veränderter Organismen neu regelte, geht die Europäische Union wieder von einem Anwachsen bei den Feldversuchen aus. Zunächst konzentrieren sich die Hersteller nach den Untersuchungen des Fraunhofer ISI auf die Herbizidresistenz von Pflanzen sowie auf die Stärkung der Widerstandskräfte gegenüber Insektenbefall und Krankheiten. Voraussichtlich erst im nächsten Jahrzehnt sind dann verstärkt Pflanzen mit gesundheitsfördernden Substanzen oder allergenreduzierte Pflanzen für die menschliche Ernährung zu erwarten.

Einzelheiten der Studie "Review of GMOs under Research and Development and in the Pipeline in Europe" finden sich im Internet unter www.jrc.es/gmoreview.pdf. Zu beziehen ist die Studie ferner bei Fraunhofer-ISI, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Leonrodstr. 54, 80636 München. EU05/03

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/03 ab Seite 192.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter