Wie kommunizieren Mäuse eine Reduktion des Kalorienangebotes?

Eine langfristige Reduktion an Kalorien führt bei Mäusen und anderen Nagetieren zu weniger Nachkommen. Über welche Mechanismen Kalorienzufuhr und Fortpflanzungsbereitschaft miteinander verschaltet sind, berichten jetzt Ernährungswissenschaftler der Universität Kiel in einem Forschungsartikel, der in den Proceedings of the Royal Society veröffentlicht wurde.

Energierestriktion führt bei Mäusen zu einer drastischen Abnahme so genannter Major Urinary Proteins . Diese Proteine (so genannte Lipocaline), die in der Leber gebildet und über den Harn der Maus ausgeschieden werden, signalisieren zwischen männlichen und weiblichen Tieren Fortpflanzungsbereitschaft und wirken als Pherhormone (Lockstoffe) bzw. Pherhormon-Transporter. Verbessert sich das Futterangebot, kommt es zu einem „Überschießen“ dieser Botenstoffe. MUP fungieren somit vermutlich als wichtige chemische Signalmoleküle an der Schnittstelle zwischen Kalorienzufuhr und Reproduktion. Die Forschungsarbeiten wurden im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes „Vision Epifood“ durchgeführt.

Literatur: Giller K, Huebbe P, Doering F et al. (2013) Major urinary protein 5, a scent communication protein is regulated by dietary restriction and subsequent refeeding in mice. Proceedings of the Royal Society B [doi.org/10.1098/ rspb.2013.0101]

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 05/13 auf Seite M253.

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