DGE und aid beschließen gemeinsame Ernährungspyramide

Mehr Vollkornprodukte, reichlich Gemüse und Obst, bevorzugt pflanzliche Öle, das sind die zentralen Ernährungsbotschaften, die DGE und aid künftig stärker akzentuieren wollen. Auf dieser Basis entwickeln beide Gesellschaften eine gemeinsame Ernährungspyramide, deren Grundlagen auf einem Workshop am 14. Juli 2004 in Bonn erarbeitet wurden. Hintergrund der Veranstaltung ist die weltweite wissenschaftliche Diskussion von Ernährungsratschlägen. Im Mittelpunkt der intensiv geführten Debatte steht die Frage, ob der Kohlenhydratanteil der Nahrung gesenkt werden soll. Folglich wären dann verstärkt Proteine und Fette zu verzehren. Diese Überlegungen werden in den USA bereits in konkrete Empfehlungen mittels verschiedener Pyramidenmodelle umgesetzt. Auch in Deutschland werden Diätformen dieser neuen „Low-carb“-Richtung nach Atkins, LOGI, Glyx oder South Beach propagiert – und stoßen auf große Resonanz.

DGE und aid weisen darauf hin, dass diese Diäten und Ratschläge häufig wissenschaftlich nicht abgesichert sind und damit kein Anlass für veränderte Nährstoffempfehlungen besteht. „Ernährungsempfehlungen sind für die Gesundheit der Bevölkerung von erheblicher Tragweite und erfordern ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Es ist daher die Aufgabe von unabhängigen wissenschaftlichen Fachgesellschaften, solche Zusammenhänge aufgrund aktueller Studienergebnisse zu überprüfen“, so Prof. Dr. Helmut Heseker, Präsidiumsmitglied der DGE. „Für die Verbraucher ist es wichtig, dass Ernährungsempfehlungen leicht verständlich und alltagstauglich sind“, betonte Dr. Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführerin des aid-infodienst.

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 08/04 ab Seite 340.

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