Special-Interview: Lebensmittelimporte und Lebensmittelqualität

Gerd Billen gehört zu den Gründern der Verbraucher Initiative e.V. und ist heute als Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen tätig. Er machte sich unter anderem als Anwalt tausender Holzschutzmittelgeschädigter einen Namen.

Weitere wichtige Themen waren die Förderung des fairen Handels und gesunder Lebensmittel. Er war erster Bundesvorsitzender des Neuland-Programms für Fleisch aus artgerechter Haltung. Billen hat zahlreiche Veröffentlichungen zu Umweltthemen verfasst. Im Interview mit Heike Recktenwald berichtet er über seine Erfahrungen und die Sichtweise der Verbraucher zum Thema.

EU: Herr Billen, wie definieren Verbraucher Lebensmittelqualität?

BILLEN: Dazu gehören ganz unterschiedliche Aspekte. Grundlegend ist natürlich die Lebensmittelsicherheit. Verbraucher wollen sich darauf verlassen können, dass sie beim Essen keinen Schaden nehmen. Wichtig sind außerdem die Qualität, vor allem Frische und Geschmack. Doch auch die Zusammensetzung von Lebensmitteln spielt eine Rolle. So interessieren sich Verbraucher beispielsweise für den Energiegehalt oder dafür, wie viele Zusatzstoffe in den Lebensmitteln enthalten sind. Immer wichtiger werden auch so genannte Prozesseigenschaften, also wie Lebensmittel erzeugt und verarbeitet werden. Dabei sind gesundheitliche Aspekte ebenso bedeutsam wie der Umwelt- oder Tierschutz oder fairer Handel. Viele dieser gewünschten Qualitäten können Verbraucher jedoch nicht selbst erkennen und überprüfen. Sie sind darauf angewiesen, den Informationen der Hersteller zu vertrauen.

EU: Wie weit liegen Realität und Verbrauchervorstellung bezogen auf Lebensmittelimporte und Lebensmittelqualität auseinander?

BILLEN: Globalisierung findet inzwischen auch auf den Tellern der Verbraucher statt. Sie verschafft den Konsumenten eine nie gekannte Vielfalt bei der Gestaltung des Speiseplans. Das ist sehr positiv. Der freie Wettbewerb im globalen Lebensmittelmarkt darf allerdings nicht dazu führen, hohe Standards auszuhöhlen.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/10 ab Seite 497.

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