Forschungsprojekt EUPOPP: Nachhaltigen Konsum mit politischen Maßnahmen fördern

Treibhausgase, die durch die Ernährung entstehen, machen rund ein Fünftel der gesamten Treibhausgasbilanz der EU aus, wenn alle Vorleistungen wie Dünger, Importe usw. einbezogen werden. Bis zu 25 % dieser klimaschädlichen Gase könnten bis 2030 durch das Vermeiden unnötigen Wegwerfens von Lebensmitteln, eine fleischarme Ernährung und ein Mehr an biologisch erzeugten Lebensmitteln eingespart werden.

Zu diesen Ergebnissen kommen die Wissenschaftler des Öko-Instituts bei der Vorstellung der Ergebnisse des Projekts „EUPOPP – EU-Policies to Promote Sustainable Consumption Patterns“ Anfang Juli in Brüssel. Das Forschungsprojekt EUPOPP analysierte mit Förderung der EU-Kommission Auswirkungen und Effektivität von politischen Maßnahmen, die den nachhaltigen Konsum privater Verbraucher in den Bereichen „Ernährung“ und „Bauen/Wohnen“ fördern sollen. Zugleich wurden Lösungen und Strategien für ökologisch tragfähigen Konsum entwickelt.

Das Fazit des EUPOPP-Projekts: Gezielte politische Maßnahmen können dazu beitragen, negative Umweltauswirkungen zu reduzieren. Politik in der EU, so die Empfehlung des Öko-Instituts, soll die Konsumenten dabei unterstützen, wieder mehr über das Planen des eigenen Einkaufs, aber auch die Lagerung und Konservierung von Lebensmitteln nachzudenken, um Abfall zu vermeiden und damit die Umwelt zu entlasten. Aber auch der Einzelhandel und die Hersteller müssen auf dem Weg zum Umweltschutz aktiv werden.

Darüber hinaus empfiehlt das Öko-Institut weitere Maßnahmen zum Umweltschutz. Biologisch erzeugte Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung und ein „Veggie-Day“ – ein Wochentag mit ausschließlich vegetarischer Essensausgabe – zeigen direkte Klimaschutzwirkungen und wären Vorbild für die Bürger. Weitere Maßnahmen liegen in der Anpassung der Mehrwertsteuer auf Produkte mit negativer Wirkung auf die Umwelt sowie in der Aufklärung und Förderung von nachhaltigem Konsum in Schulen. Ab Seite B33 in diesem Heft können Sie sich über die Grundlagen von Nachhaltigkeit und Konzepte zu nachhaltiger Ernährung informieren. Weitere Informationen und Forschungsergebnisse: Broschüre zum Abschlussbericht und Projektwebsite www.eupopp.net, Quelle: Öko-Institut e. V., Pressemeldung vom 05.07.2011

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/11 auf Seite 464.

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