Förderpreis Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V. (IDE): Weniger Salz – mehr Jodsalz

Simone JOHNER vom Forschungsinstitut für Kinderernährung wurde mit dem Förderpreis des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e. V. (IDE) 2013 ausgezeichnet. Sie erhielt den Preis für ihre aktuelle Forschung zum gesunkenen Jodstatus von Kindern in Deutschland.

In der EU wird künftig aufgrund der Empfehlungen zu einem moderaten Salzkonsum mit einem verringerten Salzkonsum gerechnet. Als Folge wird erwartet, dass parallel auch die Jodzufuhr sinkt, da jodiertes Speisesalz zur Hauptquelle der Jodversorgung in Deutschland geworden ist. Dieser Effekt (verringerte Jodzufuhr) ist unerwünscht.

JOHNER zeigte in ihrer Arbeit1, dass heute schon ein verschlechterter Jodstatus unter deutschen Schulkindern erkennbar ist. Sechs Jahre lang wurde in ihrer Studie die Jodausscheidung im Urin von Schülern im Alter von 6–12 Jahren sowie die Jodzufuhr durch Lebensmittel untersucht. Die Studie war Teil der Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed (DONALD) Study am FKE. Ausgewertet wurden Da ten von 278 Kindern. Von diesen lagen 707 Urinproben (24-h-Jodausscheidungen) und begleitende 3-Tage-Wiege-Ernährungsprotokolle vor.

Die Ergebnisse zeigen ein Absinken der 24- h-Jodaus scheidung innerhalb des Zeitraumes 2004–2009. Eine signifikante Verschlechterung der Jodstatus-Werte war in den letzten Jahren der Studie (2007–2009) festzustellen. Die qualitativ wichtigsten alimentären Jod- Quellen waren jodiertes Speisesalz (48 % der Jodzufuhr) sowie Milch (38 %). Der Beitrag, den jodiertes Salz und Fisch zur Jodversorgung der Studienteilnehmer leisteten, sank im 2. Untersuchungszeitraum, wenn auch nicht signifikant.

Fazit: Trotz des in den vergangenen Jahrzehnten klar verbesserten Jodstatus der deutschen Bevölkerung ist aus den Daten seit 2003 wieder eine Verschlechterung abzulesen, seit 2007 sogar eine ca. 5 %-ige Verringerung der 24-h-Ausscheidungsraten für Jod im Urin ggü. den Vorjahren. JOHNER empfiehlt, künftig die Entwicklungen rund um den Jodstatus der Bevölkerung stärker wissenschaftlich zu verfolgen, um rechtzeitig Interventionsmaßnahmen einzuleiten.

 Literatur: Johner SA, Günther ALB, Remer T (2011) Current trends of 24-h urinary iodine excretion in German schoolchildren and the importance of iodised salt in processed foods. BJN 1056: 1749–1756

Quelle: IDE, Pressemeldung vom 10.06.2013

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/13 auf Seite M492.

1Ernährungs Umschau 12/2011, S. 649

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