Lebensmittelunverträglichkeiten – Wissenschaft oder Modetrend?

Gastroenterologie- und Allergologie-Update beim VDD-Kongress – Teil 1

„Ohne…“, das ist nicht nur ein Trend bzw. eine Modeerscheinung, es gibt reichlich davon. Wie sagte eine Berufskollegin kürzlich: „Wenn Gemüse ,ohne Ballaststoffe‘ ausgelobt würde, auch das würden die Leute bevorzugt kaufen, weil sie sich etwas Gutes tun wollen“. Der Patient will sich durch „ohne“ meist Verdauungsprobleme ersparen und sich damit besser fühlen, ohne dass er immer nach der wissenschaftlichen Basis fragt oder darauf besteht. Weil aber „ohne“ eine zunehmend große Rolle in den Medien spielt, muss auch die Diätassistentin im Arbeitsalltag auf die Fragen und Wünsche ihrer Klienten eingehen und korrekt reagieren können. Abzugrenzen von den zahlreichen mehr oder weniger unspezifischen Unverträglichkeiten bleibt das Feld der Lebensmittelallergien, bei denen ein „Diätfehler“ unter Umständen lebensbedrohlich sein kann. Hier gibt es seit 2015 neue Leitlinien1. Die Bereiche Allergiediagnostik und Lebensmittelprovokation wurden gezielt beim diesjährigen VDD-Kongress thematisiert.

Einfluss von Nahrung auf die Verdauungsfunktion

Nahrungseinflüsse, so Prof. Dr. Thomas Frieling, Klinikdirektor am Helios Klinikum Krefeld GmbH, haben zahlreiche Einflüsse auf die Verdauungsfunktionen. Dies ist allein schon durch die physiologischen Abläufe der oralen Nahrungsaufnahme, des Nahrungstransportes, der Nahrungszerkleinerung, der Resorption und der Ausscheidung der nicht verdaubaren Anteile bedingt. Hierbei sind die Muskulatur, das Epithel, das Gefäß-, Hormon-, Immun-, Nerven-, Mediatorsystem und das Mikrobiom beteiligt.

1 Worm M et al. (2015) Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien: Allergo J Int 24: 256–293



Die vollständigen Mitteilungen des VDD finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/16 von Seite M544 bis M545.

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