Hanf in der menschlichen Ernährung

Andrea Untersteller, Mannheim

Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Über viele Jahrtausende hinweg nutzten die Menschen ihn als Spender von nahrhaften Samen, anregenden und heilenden Blüten und Blättern und vielfältig verwendbaren Fasern. Nach dem zweiten Weltkrieg geriet Hanf als Lebensmittel in Deutschland durch Restriktionen bzw. Anbauverbote in Vergessenheit. Von 1981 bis 1996 war der Hanfanbau gänzlich verboten. Neuerdings erlebt der Hanfanbau eine Renaissance, wobei lediglich Sorten mit Delta-9-Tetrahydrocannabinol-Gehalten unter 0,2 % angebaut werden dürfen.

Hanfsamen haben einen sehr hohen ernährungsphysiologischen Wert. Sie enthalten hochwertiges Fett und Protein, Ballaststoffe sowie zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine. Hanfsamen liefern ca. 35 % Protein, welches alle essentiellen Aminosäuren enthält. Der geringe Gehalt an Oligosacchariden trägt zur guten Verträglichkeit von Hanfsamen bei.
Hanföl weist für die menschliche Ernährung eine optimale Fettsäurenzusammensetzung auf. Die dominierenden Fettsäuren sind die Linolsäure und die α-Linolensäure (18:3n-3).

Aus den Samen lassen sich hochwertiges Speiseöl und Hanfmehl als Zutaten für Backwaren, Nudeln, Müsli, Schokolade etc. gewinnen. Die nussig schmeckenden Hanfsamen selbst sind eine leckere Ergänzung zu Rohkost, Aufläufen und Desserts. Die Kombination aus hoher ernährungsphysiologischer Qualität, besonders in Bezug auf ein wünschenswertes Fettsäurespektrum, angenehm nussigem Geschmack und Vielseitigkeit machen Hanfsamen und Hanföl zu Rohmaterialen mit einem beachtlichen Potenzial für den Lebensmittelmarkt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/06 ab Seite B 41.

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