Enterale Ernährungstherapie bei drohenden oder bestehenden Ernährungsdefiziten

Michaela Brandstätter, Frankfurt

Kann sich ein Patient nur unzureichend mit oraler Kost ernähren, wird eine klinische Ernährungstherapie erforderlich. Ziele dieser sind die Deckung des Energie- und Nährstoffbedarfs durch qualitative und quantitative Steigerung der Zufuhr und damit die frühzeitige Vermeidung bzw. Besserung einer Mangelernährung, die Erhaltung bzw. Modifikation des Ernährungszustandes sowie die Erhaltung der Funktionalität und Lebensqualität. Die Auswahl des geeigneten Substrates erfolgt nach den Bedürfnissen des Patienten und seiner Grunderkrankung.

Ernährung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Bei Patienten mit schwerem Malabsorptionssyndrom infolge bleibender oder vorübergehender Funktionsstörung des Verdauungstraktes ist die orale Nahrungsaufnahme oft nicht möglich oder soweit gestört, dass sie nicht mehr bedarfsdeckend ist und eine enterale Ernährungstherapie notwendig wird.

Der Ernährungszustand eines Patienten hat eine große Bedeutung für sein Wohlbefinden und den Verlauf der Erkrankung. Eine Mangelernährung führt zur Beeinträchtigung des Stoffwechsels und der Immunabwehr, einhergehend mit Organaktivitätsstörungen, verzögerter Wundheilung und erhöhter Infektanfälligkeit. Der Artikel gibt einen Überblick zur praktischen Durchführung der enteralen Ernährungstherapie.

Die enterale Ernährung ist unter Beachtung von wenigen Vorsichtsmaßnahmen eine einfache und leicht durchführbare Form der klinischen Ernährungstherapie. Voraussetzung dazu sind die Kenntnisse über die Mangelernährung, die Indikationen, das Erkennen und Vermeiden von Komplikationen und das Wissen zur korrekten Berechnung des Nährstoffbedarfs. Auf Basis der klinischen Beurteilung, Erhebung der Ernährungsanamnese und durch Kenntnisse des Stoffwechsels und seiner Störungen werden der individuelle Energie- und Nährstoffbedarf sowie der Flüssigkeitsbedarf erfasst bzw. errechnet.

Durch den Einsatz der geeigneten Trink- und/oder Sondennahrung und der konsequenten Berechnung und Überprüfung des Nährstoffbedarfs, lässt sich einfach ein geeigneter Ernährungsplan erstellen, der in regelmäßigen Abständen überprüft werden sollte. Bei Beachtung dieser Maßnahmen kann eine enterale Ernährung erfolgreich über lange Zeit auch zu Hause durchgeführt werden. Dadurch kann mobilen Betroffenen ihre Unabhängigkeit erhalten bzw. zurückgegeben werden. Bei pflegebedürftigen Betroffenen ist die Therapie einfach von Angehörigen und/oder Pflegediensten erlernbar und durchführbar.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 12/07 ab Seite 710.

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