Gesundheitliche Konsequenzen des Fleischkonsums* (Teil 2)

Michael Glei, Jena

Eine bedeutende Gruppe ernährungsabhängiger Erkrankungen sind Tumore in unterschiedlichsten Organen. Es ist davon auszugehen, dass etwa 35% aller Tumore durch die Ernährung bedingt sind. Dabei gilt es als relativ sicher, dass der Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten daran einen maßgeblichen Anteil hat. So ist es laut WCRF als überzeugend und laut DGE (relevante Daten aus den Jahren 2006 und 2007 berücksichtigt) zumindest als wahrscheinlich anzusehen, dass rotes Fleisch und Fleischprodukte das Risiko für Tumore in Dick- und Mastdarm erhöhen.

Außer Tumoren im Darm gibt es aber auch weitere Krebsformen, bei denen ein Zusammenhang zum Verzehr von rotem Fleisch nachgewiesen wurde. Dazu zählen die gefährlichen Tumore der Bauchspeicheldrüse. So ergab eine Metaanalyse von prospektiven Studien mit 2 307 787 Teilnehmern und 6 643 Pankreaskrebsfällen eine 19 %ige Risikoerhöhung je 50 g Mehrverzehr an Fleischerzeugnissen am Tag. Demgegenüber erwies sich der potenzielle Einfluss eines um 120 g/d erhöhten Verzehrs von rotem Fleisch im Mittel beider Geschlechter als insignifikant (HR = 1,13; 95 %-KI = 0,93–1,39). Während bei separater Betrachtung der Frauen keine Abhängigkeit bestand, ergab sich für Männer auch hier eine klare, signifikant positive Assoziation (HR = 1,29; 95%-KI = 1,08– 1,53) zwischen Fleischverzehr und Tumoren der Bauchspeicheldrüse.

Teil 1 finden Sie in Ernährungs Umschau 11/2013, S. 43 bis S. 46.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 12/13 von Seite 188 bis 193.

*Der vorliegende Artikel basiert auf dem Vortrag „Fleisch – ein Stück Lebenskraft?“ zur 20. Ernährungsfachtagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., Sektion Thüringen, 08.11.2012, Jena

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