Zu guter Letzt 12/13: Aus dem Näh(r)kästchen

Wussten Sie schon: Ein gutes Schriftwerk erkennt man nicht daran, ob Fehler enthalten sind oder nicht. Die Spreu vom Weizen trennt sich bei der Frage, wie viele und wie ernste Fehler sich in einem Schriftstück finden lassen.

Obwohl die Ernährungs Umschau natürlich zum Weizen gehört, unterlaufen auch uns zuweilen Fehler, die wir – werden wir darauf aufmerksam – versuchen nach guter Journalistenpraxis in einem Erratum richtig zu stellen. Auf manch auffälligen Fehler allerdings haben wir aus unserer Leserschaft gar keine Reaktion bekommen. So stand z. B. auf dem Hefttitel 2/2007 ein falscher Jahrgang, was nur intern für einige Hektik sorgte. Aufgefallen sein dürfte eigentlich eine wunderliche Bildunterschrift (= BU) unter einem Foto in der Rubrik Kurz & bündig. Sie lautete: „Hier könnte eine BU stehen.“ (keine wirklich interessante Information …)

Fehler der lustigen Art finden sich auch häufiger in den eingereichten Manuskripten: Studien an Kleinindern sind wohl politisch eher unkorrekt und könnten schon aus ethischen Gründen abgelehnt werden. Daten zu Nähstoffen und Käfergruppen sollten bei einer anderen Zeitschrift eingereicht werden. Hat man ein gutes Herz-Kreis-Lauf-System entwickelt, kommt es vielleicht weniger häufig zu einer akuten Lebenspanne, das hat schon eher etwas mit Gesundheit zu tun. Gelernt habenwir auch, dass es eine …überdeutliche Datenlage zum Zusammenhang zwischen Ernährung und der Entstehung ernährungsabhängiger Erkrankungen… gibt.

Sind solcherlei Fehler – unterlaufen sie dem Profi nicht so oft – eher lustig, kann eine zu hohe Fehlerdichte dann doch auf mangelnde Qualität hinweisen, hinsichtlich der Sorgfalt, mit der geschrieben oder Korrektur gelesen wird, oder gar hinsichtlich des Inhalts. In einer Redaktion ruft ein Schriftstück, welches reich an Fehlern ist, Kopfschütteln hervor – hat man doch den Eindruck, der/die Autor/-in hat sich wenig Mühe gegeben bzw. die Koautoren haben nicht gegengelesen.

Abschließend erwähnt: Wir wären bei der Bezeichnung unserer Kollegen in einem Manuskript als Ökotztrophologen sicherlich beleidigt gewesen. Aber wir sind schon lange im Geschäft und somit gelassener geworden gegenüber gelegentlichen (und nicht immer ernst gemeinten) spöttischen Bemerkungen durch andere Professionen.

In dieser Hinsicht: Nobody is perfect, Fehler machen das Leben liebenswert. Da zu viele davon allerdings dem Ruf abträglich sind, versuchen wir als Redaktion, die Fehlerquote in der Ernährungs Umschau niedrig zu halten und freuen uns, wenn aufmerksame Leser/-innen uns auf verbliebene hinweisen.

Ich wünsche allen Leser/-innen ein gutes neues Jahr mit fielen lustigen und wenig ernsten Felern,

Sabine Schmidt

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/13 auf Seite M720.

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