Lebensmittel zwischen Märkten und Meinungen

8. Heidelberger Ernährungsforum der Dr. Rainer Wild-Stiftung

Sabine Fankhänel, Frankfurt

Mit dem Widerspruch zwischen Verbraucherverhalten und Verbrauchermeinung befassten sich die etwa 90 Teilnehmer des 8. Heidelberger Ernährungsforums am 30. September und 1. Oktober 2003. Mit Vorträgen zu ambivalent bewerteten Lebensmitteln, zu psychologischen und soziologischen Erklärungsansätzen sowie der weiteren Entwicklung des Konsums bot die Dr. Rainer Wild-Stiftung ein Programm, das zum Weiterdenken anregte. Finanzielle unterstützt wurde das Ernährungsforum von den Deutschen Gelatine Fabriken – Stoess AG.

In seiner Eröffnungsrede ging Prof. Dr. Rainer Wild darauf ein, wie Meinungen das Verbraucherverhalten beeinflussen. Oft sei der Verbraucher als Adressat vielfältiger und gegensätzlicher Informationen aus unterschiedlichsten Quellen überfordert. Einer zukunftsorientierten Informationspolitik entspräche es vielmehr, interessierten Verbrauchern die Information zur Verfügung zu stellen, die sie wünschten. Hierfür geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen und entsprechende Multiplikatoren zusammenzuführen, sei ein wesentliches Ziel dieses Forums, so Rainer Wild.

Ambivalentes Verbraucherverhalten

Die beiden Einführungsvorträge befassten sich mit dem Spannungsfeld Lebensmittel zwischen Verbraucherverhalten und Verbrauchermeinung.

Laut Dr. Gesa Schönberger, Wissenschaftliche Leiterin der Dr. Rainer Wild-Stiftung, sind Gerüchte ein entscheidender Faktor für die Ambivalenz von Verbrauchermeinung und Verbraucherverhalten. Die Aussage, wir seien einer schleichenden Vergiftung durch Lebensmittel ausgesetzt, ist ein typisches Beispiel für diesen Zwiespalt. Vielmehr wünschten sich die Verbraucher Lebensmittel, die einerseits gut schmecken und qualitativ hochwertig, andererseits aber billig sind. Immer häufiger greifen Verbraucher zu solchen Produkten. Obwohl ein geringer Preis nicht unbedingt gleichbedeutend mit geringer Qualität sei, führe der Preiskampf im Handel langfristig zu Zugeständnissen bei der Qualität. Umso verwunderlicher sei es, dass bei Konsumentenbefragungen Qualität immer als einer der wichtigsten Merkmale für Kaufentscheidungen genannt werde.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 01/04 ab Seite 32.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter