Nachschlag 5/2025: Notvorrat oder …..?

Haben Sie in den letzten Wochen oder Monaten auch schon über einen Notvorrat nachgedacht? In diesen turbulenten Zeiten stellt sich vielleicht die eine oder der andere die Frage, ob die Versorgung über 7–10 Tage aus den eigenen Vorräten, einschließlich Toilettenpapier, gewährleistet ist. Bestimmt ist bei Ihnen auch noch die erste Phase der Coronapandemie präsent, als gerade dieser Massenartikel bundesweit vergriffen war und zeitweise zu einem der begehrenswertesten Artikel im Markt avancierte. Ähnliches erlebten wir bei stärkereichen Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Mehl und getrockneten Hülsenfrüchten.

Ältere Leser*innen erinnern sich möglicherweise an den Katastrophenwinter 1978/79 zurück, der den Norden und Osten Deutschlands wochenlang im Griff hatte. Nicht nur die Grundversorgung stand still, auch die Energie- sowie Stromversorgung waren aufgrund der extremen Witterung zeitweise unterbunden. Glücklich konnte man sich schätzen, wenn der häusliche Vorrat gut bestückt war. Zudem erlebte man insbesondere in ländlichen Regionen eine enorme Solidarität und Hilfsbereitschaft. Wer (wie ich damals) von den Versorgungsstrukturen abgeschnitten war, wurde per „Ski- und Rucksacktransport“ mit dem Nötigsten versorgt.
In der Stadt bot sich ein anderes Bild: Die Supermarktregale waren leergefegt – alles, was zur Sättigung beitrug, auch Konserven, war vergriffen. Von Solidarität war nichts zu spüren. War die Bevölkerung damals nicht richtig auf eine derartige Katastrophe vorbereitet?
Wie sieht es heute aus? Spätestens die Erfahrungen aus der Coronapandemie zeigen, dass es beim überraschenden Eintritt einer Notlage eher zu reflexartigen Panikkäufen kommt. Um sich diesen Stress zu ersparen, gibt es wertvolle Tipps des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)1. Anhand der Checklisten des umfassenden Notfallratgebers und eines Online-Vorratskalkulators2 lässt sich ein Notvorrat einfach anlegen und jederzeit auf dem aktuellen Stand halten. Bei begrenzten Platzverhältnissen kann man sich auf einen Vorrat für 3 Tage beschränken, wobei der (Mineral-)Wasservorrat mindestens 1,5–2 Liter pro Person betragen sollte. Insbesondere Flüssigkeit gewinnt in Anbetracht der heißer werdenden Sommer mit langen Hitzeperioden an Bedeutung. Nun muss noch eine kleine Herausforderung gemeistert werden: Der Vorrat muss regelmäßig nach dem „First-in-first-out-Prinzip“ erneuert werden. Hier ist Kreativität gefordert, um etwas Abwechslung in das Dosenbrot-Nudel-Bohnenkonserven-Einerlei zu bringen. Auch ein Gas-Campingkocher kann sinnvoll sein, damit die Nudeln bei Stromausfall nur al dente und nicht knackig sind.
Viel Spaß beim Planen und „Shoppen“ wünscht

Ihre Sabine Poschwatta-Rupp

________________
1 www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html 
2 www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratskalkulator 



Diesen Artikel finden Sie wie auch die Vorschau auf das nächste Heft in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2025 auf Seite M328.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
© Antonio_Diaz/iStock/Getty Images Plus
Postnatale Typ-2-Diabetes-Prävention bei Frauen mit Gestationsdiabetes weiter
Stärkung des Themenbereichs Ernährung in der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung: Das... weiter
Fachkräfte der Oecotrophologie, Ernährungs-, Haushalts- und Lebensmittelwissenschaft weiter
Stigmatisierung und Diskriminierung in der Ernährung weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle, Teil 9 weiter
Preisverleihungen auf dem 62. Wissenschaftlichen DGE-Kongress in Kassel weiter