Neue evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen zur Behandlung und Prävention des Diabetes mellitus

Monika Toeller, Düsseldorf

Die Diabetes and Nutrition Study Group der European Association for the Study of Diabetes (EASD) hat durch ihr Guidelines Committee evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen zur Behandlung und Prävention des Diabetes mellitus erarbeiten lassen. Die Leitlinien stützen sich auf die verfügbare internationale Literatur nach systematischer Literatursuche mit abgestimmten Suchbegriffen. Die Empfehlungen wurden nach dem Grad der vorliegenden Evidenz und nach sorgfältiger klinischer Bewertung durch die Expertengruppe eingestuft.

Für einige Empfehlungen ist nun die wissenschaftliche Evidenz klarer als bisher dokumentiert: Eine Proteinbegrenzung macht Sinn für Typ-1-Diabetiker mit Makroalbuminurie. Der Vorteil von einfach ungesättigten Fettsäuren ist eindeutig, wenn die Gesamtfettmenge unter 35 % der Tagesenergie bleibt. Es findet sich keine Begründung für eine kohlenhydratarme Kost. Die Ballaststoffaufnahme liegt idealerweise bei mindestens 40 g pro Tag. Kohlenhydratreiche Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index sind eine geeignete Wahl, vorausgesetzt auch die anderen Charakteristika des jeweiligen Lebensmittels erfüllen die Anforderungen an eine gesunde Kost.

Saccharose plus andere freie Zucker sollen 10 % der Tagesenergie nicht überschreiten. Natürlich vorkommende Lebensmittel, die Antioxidanzien, Vitamine und Mineralstoffe enthalten, sollten Bestandteil der Kost des Diabetikers sein. Zur Empfehlung von Supplementen und funktionellen Lebensmitteln liegt bisher nicht genügend Evidenz vor. Das Tageslimit für Alkohol liegt für Frauen bei 10 g und für Männer bei 20 g. Zur Prävention des Diabetes Typ 2 ist eine Kost mit folgenden Eigenschaften vorteilhaft und in ihrem Nutzen belegt:

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