Typ-1-Diabetes: Neuer Immunmarker bestimmt

Die Messung der Antikörper gegen Insulin , Glutamatdecarboxylase (GADA) und Tyrosinphosphatase-homologe Proteine (IA-2A) ist bereits seit vielen Jahren ein wichtiges Werkzeug in der Risikoeinschätzung und Diagnostik des Typ-1-Diabetes.

Der Antikörper gegen den Zink-Transporter 8 (ZnT8) in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse wurde kürzlich als neuer Marker in der Prognose und Diagnostik des Typ-1-Diabetes identifiziert. In einer aktuellen Analyse von Verlaufsproben hat die Forschergruppe Diabetes der TU München festgestellt, dass Antikörper gegen den Zink-Transporter 8 bereits im sehr jungen Alter auftreten können und mit einem hohen Diabetesrisiko verbunden sind. Bis zum Alter von fünf Jahren entwickelten zirka 3% der untersuchten Kinder Antikörper gegen dieses Protein.

Etwa die Hälfte dieser Kinder hat innerhalb von fünf Jahren nach dem Auftreten der Antikörper Typ-1-Diabetes entwickelt. Erbanlagen spielen bei der Entstehung von Typ-1-Diabetes eine wichtige Rolle. So beeinflussen bestimmte Varianten des Zink- Transportergens SLC30A8 das Diabetesrisiko. Der Körper benötigt dieses Gen, um das Protein ZnT8 herzustellen. Das Protein wirkt auf den Zinktransport in den Betazellen ein. Es spielt eine besondere Rolle bei deren Reifung und damit auch bei der Insulinsekretion. ZnT8-Antikörper in Kombination mit einer bestimmten genetischen Variante des Zink-Transportergens sind mit einem erhöhten Diabetesrisiko assoziiert. 59 % der Kinder mit ZnT8-Autoantikörpern in Verbindung mit dieser bestimmten Variante des Gens entwickeln innerhalb von fünf Jahren Typ-1-Diabetes.

Sind Antikörper gegen den Zink-Transporter 8 vorhanden, finden sich meistens auch weitere Antikörper wie IAA, GADA und/ oder IA-2A. Das Risiko für Typ-1-Diabetes von Kindern, die entweder nur einen oder mehrere dieser Antikörper entwickelt haben, kann durch die Messung von Antikörpern gegen den Zink-Transporter 8 und durch die Untersuchung auf das veränderte Zink-Transportergen besser eingeschätzt werden. Die Forschergruppe betont, dass davon vor allem Kinder, die aufgrund einer familiären Vorbelastung ein erhöhtes Risiko für Typ-1-Diabetes haben, profitieren würden. Quelle: Informationsdienst der Wissenschaft (idw), 19.02.2010. Literatur: Achenbach P et al. (2009) Autoantibodies to zinc transporter 8 and SLC30A8 genotype stratify type 1 diabetes risk. Diabetologia 52:1881–1888.

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/10 auf Seite 288, weitere Kurzberichte ab Seite 284.

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