Umwelteffekte, Sozialverträglichkeit & Nutzerstruktur von Pflanzendrinks

Interview mit Dr. Markus Keller, Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE)

Im vorangegangenen Beitrag von Dr. Kristina Foterek wurden Pflanzendrinks mit Hauptaugenmerk auf ihre Inhaltsstoffe vorgestellt. In diesem Interview mit Dr. Markus Keller, Leiter des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE), hat die ERNÄHRUNGS UMSCHAU nachgefragt, wie es um deren Umwelteffekte, Sozialverträglichkeit und Nutzerstruktur steht.

Pflanzendrinks werden teilweise als hochverarbeitete, meist importierte Produkte kritisiert, die wie Kuhmilch in Tetrapacks zu kaufen sind. Gibt es aussagekräftige Daten, die die Umwelteffekte von Pflanzendrinks insbesondere im Vergleich zu Kuhmilch bewerten?

Keller:
Dazu liegen bisher nur wenige Studien vor. Eine vergleichende Untersuchung in Schweden ergab, dass bei der Produktion von 1 kg Kuhmilch etwa 1 000 g CO2-Äquivalente emittiert werden. Die Herstellung derselben Menge Sojamilch1 verursacht hingegen nur 300 g CO2-Äquivalente, bei Hafermilch sind es etwa 210 g. Eine US-amerikanische Studie ermittelte für die Produktion von 1 L Sojamilch etwa 320 g CO2-Äquivalente, für Mandelmilch 58 g und für Kokosmilch etwa 52 g. In beiden Untersuchungen wurden die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion, des Rohstofftransports sowie des Herstellungs- und Verpackungsprozesses eingeschlossen. Nur in der zweiten Studie wurden auch die Produktion des Verpackungsmaterials sowie der Transport des Endprodukts zum Handel berücksichtigt. Daher sind die Studien nur eingeschränkt miteinander vergleichbar. Insgesamt ist die Klimabilanz pflanzlicher Milchalternativen also offenbar deutlich günstiger als bei Kuhmilch.



Das vollständige Interview finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/16 von Seite M421 bis M422.

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