Special: Mehr sportliche Aktivität für unsere Kinder

Interview mit Klaus Bös, Janina Krell, Claire Kutzner, Karlsruhe

Bild: © iStockphotoDie tägliche sportliche Aktivität ist für die gesunde körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes unerlässlich. Da die tägliche Bewegungszeit eines Kindes in den letzten Jahren im Durchschnitt deutlich abgenommen hat, ist eine frühe Förderung im Rahmen eines gesunden Lebensstils wichtig. Prof. Dr. Klaus BÖS ist Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie . Er stellt sich zusammen mit seinen Assistentinnen Janina KRELL und Claire KUTZNER im Interview mit der Ernährungs Umschau Fragen zur Förderung einer gesteigerten Bewegung im Kindesalter.

Welche Bedeutung hat Bewegung für die Entwicklung von Kindern?
BÖS: Bewegung im Kindes- und Jugendalter ist unverzichtbar für eine gesunde Entwicklung. Durch Bewegungsmaßnahmen werden im kindlichen Organismus komplexe Anpassungsvorgänge ausgelöst, die die Gesundheit positiv beeinflussen. Das Herz-Kreislauf-System wird leistungsfähiger, die Muskeln kräftiger, Haltung und Gleichgewichtssinn verbessern sich.

Studien zeigen, dass auch Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Adipositas durch regelmäßige Aktivität entgegenwirkt werden kann. Auch weiß man, dass psychosomatisch bedingte Befindlichkeitsstörungen wie Stress, die bereits im Kindesalter auftreten können, durch körperliche Aktivität vermindert werden. Nicht zuletzt fördert regelmäßige Bewegung auch die Konzentrations- und Lernfähigkeit und stärkt die Psyche.

Wie haben sich die motorische Leistungsfähigkeit und das Bewegungsverhalten in den letzten Jahren verändert?
BÖS: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die motorische Leistungsfähigkeit heutiger Kinder im Vergleich zu früheren Generationen abgenommen hat. Man geht davon aus, dass die Verschlechterung ungefähr 10 % beträgt. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der deutschlandweiten MoMo-Studie (Motorik-Modul), dass sich weniger als ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen täglich für mindestens eine Stunde intensiv bewegt.

Diese Entwicklungen sind aus sportwissenschaftlicher Sicht alarmierend und ihnen muss unbedingt durch gezielte Bewegungsmaßnahmen in verschiedenen Settings entgegengewirkt werden. Um die motorische Leistungsfähigkeit zu überprüfen, gibt es verschiedene standardisierte Testverfahren, die einfach und ohne spezielle Schulungen durchzuführen sind.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 08/11 ab Seite 432.

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